Heute ist es also soweit. Meine vorerst letzte Ausreise aus Deutschland. Der Flieger ging um 9:40 aber da der Bus zum Flughafen so blöde Abfahrtszeiten hat bin ich schon um 8 Uhr da gewesen. So hatte ich noch etwas Zeit die vergangenen 48 Stunden revue passieren zu lassen.
Wie war also Deutschland jetzt im Vergleich zu den anderen Ländern? Nun zuerste einmal: Ich darf hier in der Öffentlichkeit ein Bier trinken ohne damit gegen ein Gesetz zu verstoßen. Was ich allerdings schon vergessen habe: Dosenpfand. Musste die leere Dose doch tatsächlich zurück zum Geschäft bringen anstatt sie einfach weg zu werfen, sind ja immerhin 25 Cent. Die Schattenseiten des Alkohol in der Öffentlichkeit trinkens sind mir allerdings auch deutlich aufgefallen. Als ich beispielsweise durch die Bochumer Innenstadt gelaufen bin sind mir sicher 10 sturzbesoffene Typen begegnet und das am Nachmittag. Sowas gab’s in Frankreich oder Spanien nicht. Und dann natürlich, da bin ich tatsächlich nicht drum rumgekommen, es ist ja Wahlkampf. Von jedem Baum/Pfosten/Lampe und übergroßen Plakatwänden grinsen einem die Pappnasen dümmlich entgegen. Das ganze natürlich noch garniert mit irgendeinem hohlen Spruch der einen entweder fragen lässt:“Ja is denn heut scho Weihnachten?“oder „Ja ne, is klar“. Auf das Geschmarre hätt ich echt verzichten können. Allgemein war ich doch irgendwie froh wieder aus Deutschland raus zu kommen. Ich hatte nicht für eine Sekunde daran gedacht hier zu bleiben. Es fühlte sich irgendwie so an als wäre das einfach nicht der Ort wo ich jetzt sein sollte.
Naja, irgendwann ist dann auch mein Flieger gestartet, das Einchecken war diesmal weniger chaotisch und wir sind pünktlich abgeflogen. Durch die vielen Wolken die zur Zeit über Europa hängen war der Flug speziell bei Start und Landung reichlich turbulent. Wir sind auch scheinbar ne seltsame Route geflogen, denn zwei Städte hab ich von ober erkannt: Paris und Madrid.
In Malaga gelandet ging’s per Zug in die Innenstadt und dann zu Fuß erst mal zum Roller, der glücklicherweise noch da war. Den hab ich dann gleich repariert, hat keine 5 Minuten gedauert. Dann ging’s zum Hostel. Da sind mir dann tatsächlich Jan und Charlotte übern Weg gelaufen, die hab ich vor ner Woche das letzte mal hier gesehen. Jan war in der Zwischenzeit an der Küste entlang gereist und Charlotte hat ne Wohnung gefunden um hier ein Semester lang zu studieren. Wir sind dann was essen gegangen und Jan hat sich bald verabschieden müssen, weil sein Flug nach Bremen am Abend ging. Ich hab mich mit Charlotte verabredet um abends noch auf den Berg in Malaga hoch zu steigen und das Castillo de Gibralfaro, also die alte Burg die über der Stadt trohnt, zu besichtigen. War teilweise ganz schön steil da hoch. Aber man hatte ne super Aussicht auf die Stadt, wenns auch etwas bewölkt war.
Ach ja, was noch erwähnenswert ist: Heute war scheinbar DER Tag um in Malaga zu heiraten. Ich hab sicher 10 Hochzeitsgesellschaften gesehen, ob aus der Kirche raus oder wie hier beim Fotoshooting.
Danach hab ich nicht mehr viel gemacht, bin recht früh ins Bett weil ich morgen bis nach Gibraltar runter fahren wollte.