Heute wollte ich bis nach Gibraltar kommen. Ich bin immer an der Küste entlang gefahren, dabei musste ich ein gutes Stück auf Autobahnen zurück legen weil einfach keine anderen Straßen da waren. Aber der Roller hatte heute wohl nen guten Tag und ist fast konstant seine 60 Sachen gefahren. Zwischendurch sind nur die Schleifgeräusche an der Vorderbremse etwas lauter geworden, aber das hat sich bald gelegt. Die Strecke war nur 120 Kilometer lang und durch den großen Autobahnanteil hab ich auch ne Durchschnittsgeschwindigkeit von guten 40 km/h geschafft. Was mich auch angenehm überraschte war, dass ich nen Lidl gefunden hab der am heutigen Sonntag auf hatte. So konnte ich n paar Sachen für ne Brotzeit einkaufen. Hab dann einfach nen Strand der links der Strecke lag angesteuert und da ne Pause gemacht.
Irgendwann war The Rock dann plötzlich zu sehen:
Gegen 15 Uhr bin ich dann auch am heutigen Tagesziel angekommen: La Linea de la Conception. Die letzte Stadt Spaniens direkt an der Grenze zu Gibraltar. Warum ich nicht in Gibraltar übernachtet hab? Da wärs doppelt so teuer gewesen. So hab ich ein Einzelzimmer für 13,5 € die Nacht gekriegt. Nachdem ich also mein Zeug ins Zimmer geschafft hab wollt ich natürlich nach Gibraltar laufen, mit dem eigentlichen Ziel den Fährhafen zu finden und die Abfahrtszeiten der Fähren nach Marokko rauszukriegen, denn das Internet hielt sich diesbezüglich sehr bedeckt. Von meiner Unterkunft warens auch nur 10 Minuten bis zur Grenze. Bei den Autos gab’s etwas Stau, aber als Fußgänger wars sehr unbürokratisch, zwei mal den Ausweis vorgezeigt und schon hieß es
Und plötzlich war alles sehr britisch. Rote Telefonzellen, Doppeldecker-Busse und Polizisten in lustigen Uniformen.
Um dann wirklich in die Stadt zu kommen muss man erst noch den Flughafen bzw. die Start- und Landebahn überqueren. Ich hatte dann natürlich auch gleich das Glück, dass die Ampel rot war und musste etwa 5 Minuten warten bis ein Flieger gelandet war.
Da das Rollfeld auch von der Royal Airforce genutzt wird stehen hier natürlich auch ein paar Kampfjets rum
Dann ging’s rein in die Stadt. Auffällig: man ist hier sehr stolz britisch zu sein
Wie gesagt, viel wollt ich heute eigentlich nicht machen, nur mal schauen wo die Fähren ablegen, damit ich morgen oder übermorgen keine Zeit mit suchen verbringen muss. Aber das stelle sich dann trotz Stadtplan als schwierig heraus. Alles in allem bin ich im Hafen sicher ne Stunde umher gelaufen hab aber nicht wirklich das gefunden was ich gesucht habe. Irgendwann hab ichs dann aber doch gefunden und musste feststellen, dass das Gebäude eigentlich nur eine heruntergekommene Ruine ist. Da ist mit Sicherheit schon seit Jahren kein Schiff mehr abgelegt. Wollte dann ich Hostel nochmal genauer im Internet nachschauen ob aktuell noch Fähren zwischen Gibraltar und Marokko verkehren. Also hab ich mich wieder auf den Weg zurück nach Spanien gemacht. Aber vorher hab ich noch in Gibraltar eingekauft, der Supermarkt gleich hinter der Grenze hat nämlich auch sonntags bis um 20 Uhr auf. Mein Abendessen mit Speck und Bohnen in Tomatensauce war also gesichert. Zahlen konnte ich auch in Euro, das Wechselgeld gab’s dann allerdings in Pfund zurück. War aber vermutlich nicht der beste Wechselkurs.
Auf dem Weg zurück zum Hostel gab’s dann in Spanien nochmal ein deutsches Schmankerl, das aber leider schon zu hatte
In meinem Zimmer hab ich dann noch naja, keinen richtigen Sonnenuntergang, aber immerhin ein sehr schönes Abendrot gesehen:
Und ich hab nochmal genauer nachgeschaut: es fährt tatsächlich keine Fähre mehr ab Gibraltar, schon seit Jahren nicht mehr. Also Planänderung: ich muss weiter nach Tarifa und von da aus geht dann eine Fähre nach Tanger in Marokko.