Esperance Beach

Wie so oft mussten wir feststellen, dass alle anderen Camper den Rastplatz schon verlassen haben als wir aufgestanden sind. So hatten wir wenigstens alle Tische für uns und konnten im immer noch nieseligem Wetter frühstücken.
Danach ging es auf die letzten 100 Kilometer nach Esperance, ein Ort der für seine schönen Küsten und Strände bekannt ist. Die Landschaft war einmal mehr weit, offen und grüner als man es von Australien erwarten würde.
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In Esperance angekommen haben wir zuerst mal das Visitor Center angesteuert und uns da ein paar Infos zur Umgebung geholt. Auch meinen Kameraakku konnte ich hier ein bisschen aufladen und unsere Wasservorräte konnten wir an einem Wasserhahn auch wieder auffüllen.
Um mal wieder etwas mit der Welt in Kontakt zu treten wollten wir im Mc Donalds mal das WLAN ausnutzen, doch die Internetverbindung war so unglaublich langsam, dass das praktisch nicht möglich war. An Blog Einträge hochladen war auch gar nicht zu denken. Internet ist außerhalb der Metropolen in Australien halt praktisch nicht vorhanden.
Nachdem das schon mal nicht so geklappt hat, sind wir noch schnell in den Woolworth zum einkaufen gegangen. Da sollten wir nun wieder für die nächsten Tage versorgt sein.
So vollgepackt ging es runter zur Küste, am Great Ocean Drive entlang. Der windet sich die Südküste hier entlang und bietet einmalige Ausblicke aufs Meer und die Küste und entsprechend Zugang zu traumhaften Stränden.

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Great Ocean Drive


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Wir haben erst mal den Twilight Beach angesteuert. Wasser und Sand wie aus dem Bilderbuch. Das muss der feinste Sand sein den ich bisher gesehen hab. Einziger Minuspunkt: das Wasser hätte schon etwas wärmer sein können. Aber sonst echt ein klasse Strand. Hier haben wir auch gleich ein kleines Picknick eingelegt.
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Twilight Beach


Weiter ging es den Great Ocean Drive entlang, es warteten weitere Strände und grandiose Aussichten.
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Am Ten Mile Beach haben wir nochmal gehalten. Wir waren das einzige Auto auf dem Parkplatz und tatsächlich hatten wir auch die gesamten 10 Meilen Strand für uns alleine. Einfach klasse.
Dann war so langsam die Frage wo wir die Nacht verbringen sollten. Der ganze Landkreis um Esperance scheint nicht sonderlich camper-freundlich zu sein. Wirklich überall stehen Schilder, dass das Campen verboten ist, auf jedem noch so kleinen Parkplatz. Dafür gibt es in der Stadt drei Caravan Parks die ihre Monopolstellung natürlich ausnutzen und mit gut 35$ pro Nacht ordentlich zulangen. Das war natürlich keine Option für uns. Stattdessen sind wir raus aus Esperance gefahren und haben auf dem Highway Richtung Kalgoree im Norden nach 60 Kilometer einen Rastplatz gefunden an dem wir uns für die Nacht hinstellen konnten. Zwar relativ nahe an der Straße, aber mehr als zwei Autos kommen da pro Stunde in der Nacht nicht entlang.
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Fahrt nach Norden

Fitzgerald River National Park

Die Nacht war ruhig und kühl und der Morgen begrüßte uns mit Nieselregen und eher unschönem Wetter. Nichtsdestotrotz haben wir draußen gefrühstückt.

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Voller Frühstückstisch


Bis zum Fitzgerald River National Park waren es nur noch 30 Kilometer die wir schnell hinter uns gebracht haben. Das Wetter war noch nicht wirklich einladend, klarte aber im Laufe unseres Besuches auf. Die beste Jahreszeit hatten wir eh verpasst, den Frühling wenn die Wildblumen blühen. So blieben uns beeindruckende Klippen, einige wenige Blumen, eine Fahrspaß bereitende Straße und eine schöne Buschlandschaft.
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Nach einigen Stunden haben wir den Park wieder verlassen und fanden in Hopetone eine zwar kalte, aber dafür kostenlose Dusche.
Wir fuhren weiter nach Osten in Richtung Esperance, doch schon davor mussten wir anhalten, denn die Nacht brach herein. An einem Parkplatz entlang des Highways haben wir für die Nacht geparkt. So eigentlich ein recht guter Platz, doch die Road Trains die ab und an vorbei rauschten waren schon recht laut.

Strecke machen

Heute gab’s nochmal ein schönes Frühstück mit Blick auf den Emu Point.
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Danach haben wir den Van fertig gemacht für die nächste Etappe die in noch dünner besiedelteres Gebiet führt. Alle Wasserkanister aufgefüllt, nochmal Eis für die Kühltruhe gekauft und im Supermarkt nochmal Fleisch und Wasser gekauft.
So ausgerüstet konnten wir Albany gegen eins den Rücken kehren und uns nun Richtung Norden aufmachen. Die Ganze Landschaft lag in einem einfach nur merkwürdig diesigem Licht, alles wirkte fahl und kraftlos. Man merkte, da liegt was in der Luft. Rauch. Erst dachte ich der wäre vom großen Buschbrand am Shanon National Park rüber geweht worden, wegen dem wir schon vor ein paar Tagen nen Umweg fahren mussten. Doch scheinbar hat es hier direkt am Highway um Albany gebrannt. Wir sind am Stellen vorbei gefahren an denen links noch vor wenigen Stunden ein Feuer gebrannt haben muss und rechts noch alles unversehrt war. Aber brennen haben wir es nirgends gesehen.
Nach gut über 100 Kilometer haben wir mal ne Pause eingelegt, der Rauch hat sich inzwischen verzogen. Im Supermarkt haben wir heute auch frisches Baguette gekauft und dazu hab ich mir den Luxus eines 3$ Camemberts gegönnt. Himmlisch.

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Rauchig


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Picknick Area


Es ging weiter nach Norden. Weitere 50 Kilometer den Highway entlang durch weites, offenes Gelände bis wir Jerrangamup erreichten hier endete unser Highway und wir fuhren auf einen anderen auf der uns nun wieder Richtung Osten brachte. Weitere 120 Kilometer Straße rauschten an uns vorbei. Bis auf ab und zu eine Einfahrt zu einer Farm war nichts zu sehen. Der Tank wurde immer leerer, aus den Lautsprechern kam klassische Roadtrip Musik. So schmeckt Freiheit.
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In Ravensthorpe hatten wir mal wieder eine größere Ansiedlung mir an die 100 Einwohner erreicht. Es wurde immer später, die Fahrerei ermüdete langsam und es musste ein Platz für die Nacht gefunden werden. Laut Wikicamps Australia war der nächste legale Overnight Spot 30 Kilometer Richtung Hopetone im Süden. Also sind wir dort hin gefahren.
Der Platz war ganz ok, ziemlich im Busch. Und kalt war es, nen Pulli hat man schon gebraucht. Alleine waren wir hier auch nicht, es waren noch zwei andere Autos da.
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Frenchmans Bay

Die Nacht war wieder mal ungestört und kostenlos. Als kleinen Bonus konnte ich morgens gleich nach dem Aufstehen ne Runde schwimmen gehen. An dem schönen Park hier am Meer gibt’s einen schwimmenden Swimmingpool, 50 Meter lang von schwimmenden Pontons abgegrenzt, in dem man seine Bahnen ziehen kann. Danach die bisher beste Dusche in Australien. Der Wasserdruck hat gereicht sich ordentlich den Rücken massieren zu lassen, das Wasser war heiß und die ganze Dusche kostenlos in einem Häuschen am Strand untergebracht. Danach frühstücken am Picknick Tisch mit Blick aufs Meer. Besser kann ein Tag kaum beginnen.
Nach dem Abwasch war die Frage wo es heute hingehen soll. Wir wollten in der näheren Umgebung bleiben und eventuell heute nochmal ne Nacht hier verbringen. Der Platz am Emu Point ist einfach super.
Auf einer Halbinsel südlich von Albany liegt der Tordirrup National Park und den wollten wir uns heute ansehen. War auch nur ne 15 minütige Fahrt dort hin. Als erstes haben wir die Blowholes an der hoch aufragenden felsigen Küste angesteuert. Eine riesige und beeindruckende Landschaft. Obwohl die Blowholes kein Wasser rausgehauen haben hat sich der Weg hier her gelohnt. Die Wellen waren einfach zu schwach um durch die Felsen Wasser die gut 20 Meter nach oben zu drücken. Und obwohl kein Wasser oben ankam hat man immerhin den gewaltig grummelnden Sound gehört und den starken Luftstrom aus den Blowholes gespürt wenn unten wieder eine Welle reingerauscht kam. Auch cool, aber mir Wasserfontäne wär es noch besser gewesen.

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Weg zu den Blowholes


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Am Blowhole


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Weiter ging es die Frenchmans Bay Street entlang. Einen Aussichtspunkt haben wir noch mitgenommen ehe wir runter zur Frenchmans Bay gefahren sind. Eine sehr schöne Bucht. Das Wasser sehr klar, allerdings mit etwas viel Seegras fur meinen Geschmack. Aber der Sand war der Wahnsinn. Blendend weiß und ultra fein. Hab ich bisher doch recht selten so gesehen. Da wir auch noch nen schönen Schattenplatz direkt am Strand hatten und unsere Campingstühle auch noch schön hinstellen konnten sind wir hier gleich ein bisschen länger geblieben.
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So lässt sichs aushalten


Nach drei entspannten Stunden am Strand sind wir zurück nach Albany gefahren. Wir wollten heute nochmal die Sache mit dem Waschsalon probieren. Jetzt waren noch ne ganze Menge Geschäfte geöffnet und ich konnte in einem nen 20er in Münzen wechseln lassen. So ausgestattet sind wir mit einigem an dreckiger Wäsche in den Waschsalon, unser letztes mal waschen wsr ja noch auf Bali. Etwa eine Stunde spater und 12$ ärmer sind wir dann mit unserer frisch gewaschenen Wäsche zurück zum Emu Point gefahren um dort nochmal ne Nacht zu verbringen. Wieder war es kein Problem nen Stellplatz zu kriegen und heute wurden wir sogar von einem Blutmond begrüßt, richtig orange-rot hat er geleuchtet, fast schon etwas unheimlich.
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Emu Point

Trotz unserer etwas schiefen Ausrichtung haben wir recht gut geschlafen. Zum Frühstück sind wir den halben Kilometer zur Picknick Area rüber gefahren. Die Sonne war auch heute wieder brechend heiß, allerdings nur solange sich keine Wolken davor schoben. Dann konnte es schon auch ziemlich kühl werden.

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An der Picknick Area


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Der Strand


Wir sind als nächstes 20 Kilometer nach Albany, die drittgrößte Stadt in Südwest Australien. Heute wollten wir sowieso eher nen ruhigen Tag einlegen, da konnten wir uns etwas mehr Zeit beim einkaufen lassen. Vor allem unsere Tunfisch-Vorräte mussten aufgefüllt werden und für 6,5$ haben wir auch noch zwei brauchbare Campingstühle gekauft.
Nachdem das Auto wieder voll geladen war ging es nochmal 7 Kilometer zum Emu Point, etwas südlich von Albany. Hier kann man am Strand baden, zudem ist der Park mit BBQ zum grillen ausgestattet, es gibt Schatten, Duschen und Toiletten und zum krönenden Abschluss auch noch kostenloses WLAN. Eine echte Seltenheit, da haben wir die Zeit genutzt um ein paar Sachen online zu erledigen und ich konnte auch wieder ein paar Blog Einträge hochladen.
Abends haben wir uns dann einen der kostenlosen Gasgrills geschnappt die hier in den Parks stehen und haben uns ein paar Steaks und Würstchen gegrillt. Sehr lecker.
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Emu Point


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BBQ Time


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Unser Stellplatz für die Nacht


Um morgen nicht all zu viel Zeit zu verlieren haben wir dann beschlossen noch heute um acht Uhr unsere dreckigen Sachen mal im Waschsalon durchzuwaschen. Sollte in zwei Stunden ja auch zu erledigen sein. Wir sind also zurück nach Albany rein gefahren und zum ersten Waschsalon der uns begegnet ist rein. Der hat auch 24 Stunden offen und sieht recht gut aus. Wir waren schon dabei die Maschinen zu beladen als uns auffiel, dass hier gar kein Automat zum wechseln der Geldscheine in Münzen rumsteht. Die Waschmaschinen brauchen natürlich ihre 5$ in Münzform, ebenso die Trockner. Aber keine Möglichkeit Geld zu wechseln. Wie kann man denn so unglaublich dämlich sein einen Waschsalon aufzubauen der auf Münzzahlung basiert aber keinen Möglichkeit bieten an Münzen zu kommen? Da fehlen einem echt die Worte. Ich bin dann noch ins Restaurant nebenan und hab gefragt ob die wechseln können. Können sie nicht, aber da wäre die Straße runter ein weiterer Waschsalon mit Geldwechsler. Also haben wir unsere Sachen wieder gepackt und sind da hin. Aber auch hier das selbe Trauerspiel. Keine Möglichkeit an Münzen zu kommen. Das kann doch einfach nicht wahr sein. Wir sind noch zu zwei weiteren, doch die hatten beide zu. Überhaupt scheinen hier um acht Uhr die Gehsteige hochgeklappt zu werden. Sehr seltsam, die Stadt wirkte wie ausgestorben. Also heute eben nicht waschen. Wir sind zurück zum Emu Point gefahren wo wir uns über Nacht ans Meer gestellt haben.

Ostwärts

Die Nacht war ruhig und wir konnten gut schlafen. Nach einer Woche unterwegs haben wir nun kein einiges mal für einen Stellplatz in einem Caravan Park oder Campingplatz zahlen müssen. Im Vorfeld hab ich immer wieder von anderen gehört, dass es praktisch unmöglich sei in Australien mit dem Camper unterwegs zu sein ohne für Campingplätze auch noch zu bezahlen. Und einfach so im freien campen sei illegal und man handelt sich saftige Strafen ein. Man sieht, es geht auch anders. Obwohl Australien ein ziemlich teures Land ist sind wir bisher doch erstaunlich günstig unterwegs, mit einem Tagesbudget von unter 40 Euro pro Person, inklusive Miete für den Camper.
Gefrühstückt haben wir heute an einer schönen Bucht, praktisch schon auf der Südseit Australiens.
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Da wir heute schon recht früh unterwegs waren wollten wir noch in Walpole den Heritage Trail laufen, etwa 3 Kilometer einfach zum Strand runter. Entlang des Weges waren Schilder die die Geschichte der ersten Siedler hier um 1910 erzählten. Recht gut gemacht. Der Weg führte erst durch einen trockenen Wald und anschließend durch Buschland ehe er am Strand endete. Der Strand war jetzt nicht der Bringer, war halt auch nicht direktam Meer sondern an ner inlandigen Bucht. Dafür hat uns ein Pelikan begrüßt, auch nicht schlecht.
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Den Rückweg haben wir mehr durch das Dorf gelegt. Sah alles sehr verlassen aus und eher wie ne Schrebergarten Siedlung mit all den Hütten die da rum standen. Wäre so gar nicht mein Fall hier zu wohnen.

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Walpole


Als wir ziemlich fertig nach sechs Kilometern wandern in der Hitze zurück am Auto waren haben wir Walpole den Rücken gekehrt und sind weiter Richtung Osten gefahren. Auf unserem Weg gab es eine Abzweigung vom Highway die in den Wald führte und noch ein, zwei Sehenswürdigkeiten bereit hielt. Die Straße dort war wie so oft hier wenn es vom Highway runter geht nur eine ungeteerte Straße.
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Das erste was uns auf der etwa 10 Kilometer langen Schleife durch den Wald begegnete war ein Aussichtspunkt von dem aus man noch Walpole und die Bucht sehen konnte.
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Kurze Zeit später kam der Giant Tingle Tree. Ein kurzer Fußmarsch führte uns zu diesem riesigen Baum dessen Stamm einen Umfang von 24 Metern aufweist und der innen durch zahlreiche Feuer ausgehöhlt wurde. Der Baum lebt jedoch noch immer, denn dicht unter seiner Rinde liegt die Schicht Holz die er zum überleben braucht. Ein ehrfurchterbietendes Gefühl da drin zu stehen. Wir hatten auch noch das Glück ohne andere Besucher hier zu sein.
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Es ging zurück auf den Highway. Der nächste Punkt auf unserer Liste an Sehenswürdigkeiten entlang des Highways waren die Conspicuous Cliffs. Es ging wieder auf ungeteerter Straße dort hin.
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Mit Klippen hatte das ganze eher weniger zu tun, stattdessen erwartete uns ein riesiger weißer Sandstrand den wir für uns alleine hatten. War allerdings ziemlich windig und zum baden war er auch nicht all zu geeignet. Aber trotzdem sehr schön.
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Weiter ging’s, zurück zum Highway und ab nach Osten. Die Green Pools warteten schon auf uns. Die waren zwar weder grün noch Pools, aber trotzdem konnte man dort baden. Wie man’s inzwischen von Australiens Stränden gewohnt ist war der Sand pulvrig weiß und das Wasser glasklar mit leichtem Blaustich. Und von der Temperatur her eher als „erfrischend“ einzustufen. Die idealen Voraussetzungen zum Schnorcheln, von der Wassertemperatur mal abgesehen. Um die Felsen die dort in der Bucht lagen tummelten sich auch eine ganze Menge Fische, allerdings nur kleinere, Haie hab ich keine gesehen. Auch die Fischarten waren mir alle völlig neu, nichts was ich schon mal in Karibik oder Asien gesehen hätte. Wird ne Zeit lang dauern bis ich die auch alle bestimmen kann.
Gleich um die Ecke, ein paar hundert Meter über blanken Felsen, lagen dann noch die Elephant Rocks. Eine ganze Reihe Felsen die mit etwas Phantasie einer Herde Elefanten glichen.
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Green Pools


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Elephant Rocks


Nun wurde es langsam Zeit einen Platz für die Nacht zu finden. Die Wikicamps Australia App meinte es gäbe einen kostenlosen Campingplatz am Strand, etwa 50 Kilometer weiter die Straße runter. Allerdings soll man da früh auftauchen, sonst sind alle Plätze belegt. Wir waren schon relativ spät dran. Als wir ankamen war auch schon alles voll. Ich hab mal mit dem Campground Host gesprochen und er meinte er könnte noch nen Stellplatz für uns auftreiben, also kein vollwertiger Platz aber wenn wir nur ne Nacht im Auto schlafen reichts. Der Platz hat dann auch locker für uns gereicht, war nur etwas schwieriger den Van eben auszurichten.
Unser Abendessen hätten wir dann das erste mal in Ermangelung einer Picknick Bank auf dem Boden zu uns nehmen müssen, doch als wir gerade dabei waren unser Zeug auf einer Picknick Decke auszubreiten haben uns zwei andere deutsche Camper angesprochen ob wir nicht zu ihnen an den Tisch kommen wollen. Das Angebot haben wir gerne angenommen und so hatten wir auch gleich etwas Abendunterhaltung.
Letzter Tagesordnungspunkt war noch ne Dusche zu nehmen denn wir waren von all den Stränden noch voller Sand und Salz. An unserem Campingplatz gab es keine Dusche, jedoch etwa 800 Meter entfernt an einer Strandanlage war laut Wikicamps Australia eine Dusche vorhanden. Es war schon dunkel als wir beide los gelaufen sind und unterwegs ist uns eingefallen, dass es ne saublöde Idee war zu laufen und nicht mit dem Auto zu fahren. Aber so ist es nun mal. Dort angekommen hat sich die Dusche auch nur als einfache Outdoor Dusche mit Regenwasser herausgestellt. Nicht das was wir erwartet haben, doch konnte man in unserer Situation nicht wählerisch sein. Das Wasser war eiskalt, dazu kam noch ein schneidender Wind aber immerhin, wir wurden sauber. Der Weg zurück war wieder lang und kühl, wurde uns jedoch vom fast vollen Mond hell erleuchtet.

Gloucester Tree

Heute morgen gab es erst mal Frühstück am See. Wir haben uns Haferflocken in Milch warm gemacht, allerdings war der Topf der zur Grundausstattung unseres Vans gehörte dafür eher ungeeignet.

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Frühstück am See


Als wir abfahrbereit waren war die Frage wo es nun hin gehen sollte. Weiter Richtung Süden und dabei mitnehmen was die National Parks entlang des Weges so hergeben. Dafür sind wir erst mal ins Visitor Center in Pemberton gefahren und haben uns einen vier Wochen gültigen Paß für alle National Parks in West Australien gekauft. Der kostete uns 44$, ein ziemlich guter Deal wenn man bedenkt, dass eine Tageskarte sonst 12$ kostet.
Unser erstes Ziel lag dann gleich hinter der Stadtgrenze von Pemberton, der Gloucester Tree im Gloucester National Park. Einer der riesigen Karri Eucalyptus Bäume die hier so typisch für die Wälder in der Gegend sind. Diesen einen besonderen kann man erklimmen, 57 Meter führen Sprossen um den Baum herum in die Höhe. Ein Aufstieg der einem einiges ab verlangt und den man nur angehen sollte wenn man kein Problem mit Höhen hat. Viele haben sich den Baum nur von unten angesehen, wir mussten natürlich rauf. Etwa fünf Minuten waren wir unterwegs ehe wir oben in einer kleinen Kabine in der Baumkrone ankamen. Von hier aus bot sich ein spektakulärer 360 Grad Blick auf die umliegende Landschaft. In einigen Kilometer Entfernung konnte man sogar die riesigen dunklen Rauchschwaden eines vor zwei Tagen durch Blitzschlag ausgebrochen Buschfeuers aufsteigen sehen. Schon beeindruckend. Durch dieses Feuer musstes wir übrigens auch unsere Route nach Süden ändern, da unsere Straße wegen des Feuers gesperrt wurde.
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Oben angekommen


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Blick in die Ferne


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Buschfeuer


Wieder am Boden angekommen haben wir ein kurzes Picknick gemacht bei dem wir Gesellschaft von ein paar schillernd bunten Vögeln bekamen.
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Nächster Stop waren die Kaskaden an einem Fluß im Gloucester National Park. Da hier aber gerade Hochsommer ist geben die nun nicht so viel her und sind eher beschaulich als berauschend.
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Cascades


Nun sollte noch ein laut Karte landschaftlich besonders reizvolles Stück Straße, den Heartbreak Trail, befahren werden. Worauf uns die Karte aber nicht im Vorhinein hinwies war, dass es sich hierbei um keine geteerte Straße handelte. Sie ging war mit dem Van schon zu befahren, allerdings teilweise sehr holprig. Dafür führte sie durch einen echt schönen Karri Wald und ein Stück entlang am Warren River. Schade, dass wir den nicht mit dem Kayak befahren konnten.
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An der Infotafel


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Warren River


Zurück auf geteerten Straße ging es nun etwas zügiger ab Richtung Walpole, etwa 130 Kilometer südlich von Pemberton. Der einspurige Highway 1 führte die Strecke praktisch durchgehende durch Wald ohne an irgendeiner nennenswerten Siedlung vorbei zu kommen. Dafür an einigen wundervollen Landschaften, mal offene Weiden, mal vom Feuer gezeichnete Waldstücke, mal dicht zugewucherter Wald in dem schon länger kein Feuer mehr brannte. Sehr eindrucksvoll.
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Karri Bäume


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Spuren vom Buschbrand


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Aussicht auf die Bucht von Walpole


In Walpole angekommen erwartete uns ein mehr als verschlafenes Nest. Gut, es war Sonntag, aber man sah nicht einen Menschen auf der Straße. Alle Geschäfte dicht, fast null Verkehr. Fast schon unheimlich. Im Visitor Center, war natürlich schon geschlossen, haben wir uns noch an ner Karte nen Plan für morgen zurecht geleget und uns dann auf die Suche nach nem Platz für die Nacht gemacht. Im Ort gibt’s zwei Caravan Parks in denen man für 30$ pro Nacht unterkommen kann und eine Menge schöner Standorte umsonst aber dafür alle mit einem „No Camping “ Schild versehen.
An einem Parkplatz vor einer Bootsrampe wurden wir schließlich fündig, oder eben nicht, wie man will. Denn hier war kein Schild zu sehen welches das Campen verbietet. Dafür ein schöner Sonnenuntergang und ein paar Picknick Bänke zum Abendessen.
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Im Shire of Manjimup

Wie erwartet verlief unsere Nacht ungestört und wir haben uns wieder 30$ für die Übernachtung auf einem Campingplatz gespart. Allerdings wurde es nachts doch etwas kühler als am Meer, da hat man die Decke schon gebraucht. Gefrühstückt haben wir auch wieder ausgiebig ehe wir uns auf den Weg nach Manjimup gemacht haben. Die 50 Kilometer Straße verliefen durch hügelige und immer grüner werdende Landschaften mit vielen Farmen und noch viel mehr Platz.
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In Manjimup sind wir erst mal ins Visitor Center und haben uns ein paar Karten der Umgebung geholt. Manjimup ist ne recht überschaubare kleine Stadt, wir sind ein bisschen durch die Straßen gelaufen und haben uns auch die Hauptattraktion angesehen, den Timber Park in dem sich alles um Manjimups Vergangenheit als Holzfällerstadt drehte. War ganz nett sich das mal anzusehen, aber viel Zeit konnte man dort jetzt nicht verbringen.

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Dampflok


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Hand anlegen beim sägen


Es ging weiter Richtung Westen. Nach 30 Kilometer Waldstraße kamen wir zur „One Tree Bridge“. Bei dem Namen erwartet man eine Brücke aus einem Baum die über den Donnelley River führt der hier verläuft. Ein kurzer Spaziergang vom Parkplatz zur Bridge endet allerdings etwas enttäuschend: von der Brücke ist nicht mehr viel übrig und sie liegt zudem noch an Land. Hat aber in früheren Tagen sicher mal ne gute Figur gemacht.
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One Tree Bridge


Von dort führte noch ein Weg zu den Four Aces, wir wussten nicht genau was uns erwartet, wollten den Kilometer durch den Wald dort hin aber auf uns nehmen um zu erfahren worum es sich handelt. Wie immer brannte die Sonne runter und der Wald spendete erstaunlich wenig Schatten. Die riesigen Karri Bäume, eine Eucalyptus Art, die hier dominieren besitzen nur wenige Blätter und spenden entsprechend weniger Schatten.
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Wanderweg zu den Four Aces


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Im Baum


Bei den Vier Assen angekommen hat uns eine Infotafel aufgeklärt warum es sich bei diesen voer Bäumen um was besonderes handelt. Vor hunderten von Jahren fiel einer der Karri Bäume einem Feuer zum Opfer und knickte um. Auf der fruchtbaren Asche die er hinterließ keimten sofort mehrere Karri-Samen auf und ein Wettbewerb der Sprösslinge um Sonnenlicht, Nährstoffe und Wasser entbrannte. Von all den Sprösslingen haben sich genau vier durchgesetzt die heute noch stehen. Und sie stehen genau in einer geraden Linie, die die Überreste des einstigen Stammes markiert.
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Four Aces


Auch hier sind wir noch etwas rum gelaufen ehe wir zurück zum Auto sind. Von dort aus waren es auch nur noch 200 Meter zu den Glenridge Pools und so sind wir da auch noch hin.
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Zeit die Füße vom Staub zu befreien


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Glenridge Pools


Das war aber auch genug Lauferei für heute und wir wollten uns langsam nach einem Schlafpaltz umsehen. Möglichst kostenlos natürlich. Auch eine Dusche wäre mal wieder ganz angenehm gewesen. Wir wollten uns in Pemberton umsehen, einer etwas größeren Stadt etwa 70 Kilometer entfernt.
Die Strecke verlief entlang an mehreren kleinen National Parks und bei dem Beedelup Falls haben wir nochmal kurz halt gemacht um uns den Wasserfall anzusehen. Höchstwahrscheinlich hätten wir dazu aber besser in ner anderen Jahreszeit als Sommer kommen sollen, denn der Wasserfall war nur noch ein kleines Rinnsal. Sehr schade.
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Entlang des Highway 1


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Beedelup Falls


In Pemberton haben wir den Swimmingpool angesteuert. Etwas im Wald gelegen wurde ein kleiner Fluß hier aufgestaut und in eine Betonumfassung geleitet, so dass ein schöner Pool entstanden ist. Wir sein ne Runde schwimmen gegangen und freuten uns über die kostenlose Möglichkeit zu duschen.
Da der Platz recht gut aussah und auch einige Picknick Bänke bot, haben wir beschlossen gleich hier unser Abendessen zu kochen beziehungsweise die Nacht auch gleich hier zu verbringen. Diesmal war nicht mal ein „No Camping“ Schild zu sehen.

Durch die Wälder nach Bridgetown

Die Nacht war bis auf die Brandung der Meeres ruhig und als wir am morgen aufwachten waren auch schon wieder ein paar andere Autos da. Zum frühstücken haben wir uns in den benachbarten Campingplatz eingeschlichen um dort die Picknick Bänke zu nutzen. War zwar etwas windig, aber man hatte ne schöne Aussicht aufs Meer.
Nach dem Abwasch und ner letzten Dusche ging es weiter in Richtung Bunbury. Dort haben wir uns in einem Mc Donalds überlegt wohin es als nächstes gehen soll. Wir haben unsere umfangreiche Broschürensammlung studiert und wollten schließlich weg von der Küste und hin zur Weinbau-Region Margaret River und den National Parks um Manjimup.
Die Fahrt dort hin war sehr angenehm, die Landschaft wurde zusehens grüner und wir kamen an einigen Früchteplantagen vorbei.

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Picknick


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Letztlich haben wir es nicht ganz bis nach Manjimup geschafft sondern nur bis Bridgetown, etwa 50 Kilometer vor Manjimup. Dort haben wir an einem Rastplatz am Blackwood River unser Abendessen gekocht, noch nen kleinen Spaziergang am Fluß gemacht und schließlich, weil es schon dunkel wurde, haben wir gesagt wir bleiben die Nacht über hier. An der Einfahrt zum Parkplatz war zwar ein „No Camping“ Schild, aber wir wollten einfach mal so tun als würde das nur für Zelte gelten und es drauf ankommen lassen.
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Blackwood River


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Kängurus!

Heute Nacht hats genau über uns ein wahnsinns Gewitter gegeben. Das hat einen ganz schön wach gehalten. Aber schon am morgen war alles wieder trocken.
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Wir haben hier noch gefrühstückt, geduscht und alles fertig gemacht ehe wir recht spät gegen 12 Uhr los gekommen sind.
Unser erstes Tagesziel war Rockingham, genauer der Point Peron, eine vorgelagerte Halbinsel. War ziemlich windig hier und wir haben uns etwas die Dünen- und Felsenlandschaft angesehen.

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Point Peron


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Es ging weiter die Küste entlang Richtung Süden. Unterwegs mussten wir auch neues Eis für unsere Kühltruhe kaufen, denn nach zwei Tagen ist das alles geschmolzen und warm.
Am Nachmittag haben wir nochmal an nem kleinen Strand gehalten, weil uns der Parkplatz für die Nacht aber nicht gut genug erschien und wir auch noch jede Menge Zeit hatten sind wir weiter.
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Australien


Knappe 80 Kilometer weiter haben wir nochmal nen schönen Strand gefunden. Am Parkplatz haben wir unser Abendessen gekocht, was eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat, denn die Gaskartusche von unserem Kocher ist zwischenzeitlich leer geworden.
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Gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang haben wir ses zum Strand geschafft.
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Als wir vom Strand zurück zum Parkplatz gingen um den noch liegen geblieben Abwasch zu erledigen sahen wir da auf der Wiese plötzlich ein gar nicht mal kleines Känguru. Da hat man schon erst mal Respekt wenn das da so vor einem steht. Das ist der Moment an dem man so richtig realisiert, dass man jetzt in Australien ist.
Es hat sich ganz ruhig verhalten, uns nur etwas angesehen uns dann weiter Gras gefressen. Natürlich war das die Gelegenheit für DAS Australien Foto. Und wie für diesen Moment angemessen machte natürlich der Akku meiner Kamera schlapp, zwei Fotos hab ich noch hin gekriegt.
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Sehr ärgerlich. Vor allem als nachher noch mehr Kängurus kamen. Erst ein kleines an das ich auch noch halbwegs für ein schlechtes Foto mit dem Handy ran kam und dann waren es später sogar zehn Stück die hier den Rasen leer fraßen.
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An dem Parkplatz waren wir die einzigen die noch da waren und ich wollte hier eigentlich die Nacht verbringen. Doch Jenny war der Platz zu abgelegen, also sind wir weiter. Laut Navi war der nächste Ort an dem man campen konnte 40 Kilometer entfernt an einem anderen Strand, Mandalup Beach. Dort angekommen waren wir wieder die einzigen, aber diesmal war ein Dorf gleich um die Ecke und ich hatte auch keine Lust mehr noch weiter zu fahren, also blieben wir die Nacht über hier.