Fremantle

Gegen acht Uhr wurde es im Auto allmählich ziemlich warm, es war also Zeit zum aufstehen. Schlafen konnte man eigentlich im großen und ganzen recht gut.
Der Parkplatz um uns herum war auch schon wieder fast komplett voll, auch der Strand war so früh am Morgen schon gut besucht.
Wenn man so nahe am Meer aufwacht liegt es gewissermaßen nahe schon vor dem Frühstück ne kleine Runde schwimmen zu gehen. Das Wasser war kühl, doch die Sonne brannte schon ziemlich stark runter.
Danach schmeckte das Frühstück mit Kaffee, Cornflakes und Yoghurt und Aussicht aufs Meer auch besonders gut.
Nach dem Frühstück haben wir nochmal etwas Zeit gebraucht um unseren Van noch etwas besser und organisierter einzuräumen und unser ganzes Gepäck im doch recht gering bemessenen Stauraum unter zu bringen.
Dann ging es endlich los in Richtung Fremantle. Waren eigentlich auch nur ein paar Minuten Fahrzeit ehe wir im Zentrum ankamen. Einen Parkplatz zu finden für den wir nicht ein Vermögen hätten zahlen müssen war dann schon schwieriger. Aber nach einiger Rumkurverei haben wir ein bisschen außerhalb des Zentrums einen kostenlosen Parkplatz gefunden. Von da aus ging es zu Fuß weiter ins Stadtzentrum.
Fremantle ist eigentlich ne recht schöne Stadt, viele alte Häuser (relativ alt, immerhin gibt’s Australien ja noch nicht all zu lange) mit schönen Fassaden, ein netter Hafen und eine zum flanieren einladende Fußgängerzone. Alles sehr sauber und gepflegt.
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Im alten Gefängnis


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Nur Mittagessen wollten wir hier nicht, die günstigsten Fish and Chips hätte es für 15$ gegeben. Da kochen wir doch lieber selbst. Nach gut drei Stunden in Fremantle waren wir wieder im Van und sind auf dem Freeway 12 nach Süden gefahren. Allerdings nicht weit, denn wie gesagt wir wollten was essen.
Nach ein paar Kilometer haben wir am Coogee Beach gehalten. Auf dem großen Parkplatz haben wir noch nen Platz im Schatten gekriegt und konnten erst mal das restliche Hackfleisch zu einer leckeren Bolognese Soße verarbeiten die es mit Nudeln gab.
Und weil wir grade am Strand waren sind wir halt noch ins Meer gegangen.
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Uns hat’s hier so gut gefallen, dass wir gleich hier bleiben wollten. Auf dem Parkplatz an dem wir standen war kein Schild das das Campen verbieten würde, es gab gute Duschen und Toiletten sowie Picknick Bänke. Und alles for free. Was will man mehr. So schienen noch mehrere andere zu denken, denn wir waren nicht die einzigen die ihren Van heute Nacht hier parkten.

Roadtrip

Heute morgen sind wir aus dem Hostel ausgecheckt und haben uns auf den Weg gemacht unseren Van für die nächsten 4 Wochen abzuholen. Der Verleiher war zum Glück nicht weit weg und in knapp zehn Minuten waren wir da.
Die Formalitäten zum mieten waren auch schnell erledigt und so blieb uns nur noch den Restbetrag von 1100 $ zu zahlen um auf den Gesamtpreis von 1400 $ zu kommen.
Der Van war dann auch in etwa so wie ich ihn mir vorgestellt hab. Ein alter Toyota, war wohl mal ein Siebensitzer. Jetzt haben nur noch zwei Leute drin Platz. Hinter Fahrer- und Beifahrersitz sind an beiden Seiten Sitzbänke angebracht, darunter Stauraum. Die Bänke kann man zum schlafen in ein großes Bett umbauen. Dazu ganz hinten noch ein Gaskocher und ein kleines Spülbecken. Eigentlich alles was man so braucht. Und das Lenkrad natürlich auf der rechten Seite, denn hier herrscht Linksverkehr. Mit dem Roller ja kein Problem mehr, aber mit dem Auto muss man sich am Anfang schon noch extrem konzentrieren, auch bis man die Dimensionen des Wagens erst mal verinnerlicht hat.
Wir sind erst mal zurück zum Hostel gefahren um unsere ganzen Rucksäcke zu holen die wir da eingelagert haben. Relativ notdürftig haben wir alles im Van untergebracht, denn wir standen im Parkverbot.
Als nächstes sind wir zum Woolworth gefahren um einzukaufen. Da wir gleich nen ganzen Vorrat für längere Zeit anlegen wollten haben wir etwas mehr gekauft. Außerhalb von Perth wird das Zeug wohl auch ne ganze Ecke teurer sein.
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Am Parkplatz haben wir dann alles mehr oder weniger sinnvoll in den nur begrenzt vorhandenen Stauraum verpackt. Dazu erst mal alles was so an Innenausstattung drin war raus, Einkäufe unter den Sitzbänken verstaut und die Polster und so wieder in den Van rein.
Dann ging’s endlich richtig los. Es war eh schon relativ spät und so haben wir uns gleich nen Platz für die Nacht gesucht. Wir wollten nach Fremantle kommen, etwa 30 Kilometer von Perth entfernt an der Küste. Die Wikicamps Australia App die uns gestern noch empfohlen wurde meinte da gäbe es eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit am Strand, sogar mit dem Luxus von Duschen.
Schon kurze Zeit später waren wir da. Ein wunderbarer Strand, klares Wasser, ein großer Parkplatz und keim Camping Verboten Schild. Super. Wir haben uns erst Ml an den Strand gelegt und das Wasser genossen ehe wir uns ans Abendessen kochen gemacht haben. Währenddessen hat auch noch ein wundervoller Sonnenuntergang eingesetzt, bei diesem Ausblick macht kochen Spaß.

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C&G Beach


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Cooking Time


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Endlich mal wieder ein schöner Sonnenuntergang im Meer


Nach dem Essen haben wir uns noch etwas im Mondlicht an den Strand gesetzt. Traumhaft, die Zeit verging und es wurde langsam Zeit fürs Bett. Also sind wir zurück zum Van und wollten unser Bett aufbauen. Dazu muss man lediglich ein Holzbrett auf den Fußraum zwischen den beiden Sitzbänken legen und die Rückenpolster der Sitzbänke auf das Holzbrett legen, schon hat man eine 1,40 mal 2 Meter große Schlafstätte. In der Theorie ganz einfach stellte sich jedoch ein praktisches Problem: Besagtes Holzbrett war nicht mehr da wo es sein sollte, unter dem Polster der rechten Sitzbank. Ziemlich schnell wurde uns beiden klar warum. Als wir am Woolworth die Sachen ins Auto geladen haben, müssen wir vergessen haben das Brett wieder einzuladen. Im Klartext, das steht da noch immer auf dem Parkplatz rum. Das hofften wir jedenfalls, als wir uns um 23 Uhr auf den Weg zurück zum Woolworth gemacht haben. Waren zum Glück nur 10 Kilometer.
Der Laden war natürlich schon zu und der Parkplatz leergefegt. Wortwörtlich, da war weder Auto, noch Einkaufswagen noch Müll zu sehen. Und schon gar nicht unser Brett. Extrem ungut. Auf einen Monat ohne Bett schlafen hatte ich eigentlich keine Lust. Irgendein Nachtwächter war auch nicht zu finden den man nach dem Brett hätte fragen können. Wir haben ziemlich verzweifelt und ohne große Hoffnungen das Parkhaus nochmal gründlich abgesucht aber nix gefunden. Bis ich es in einer Abstellkammer entdeckt hab. Die war zum Glück auch noch unverschloßen und wir konnten unser Brett tatsächlich nehmen und unversehrt ins Auto packen. Extrem erleichtert sind wir zurück zum Strand gefahren, haben unser Bett aufgebaut und sind endlich auch zum schlafen gekommen.

Australia Day

Heute war Australia Day, der Nationalfeiertag in Australien. Wir haben ihn genutzt uns noch etwas in der Stadt um zu sehen. Aber da war noch weniger los als gestern. Scheinbar sind heute alle Australier am Strand, grillen und trinken Bier.
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Auch in unserem Hostel gab es ein BBQ zu dem alle Gäste eingeladen wurden. Es gab Hotdogs for free und man hat ab und zu ein paar Flieger in Formation vorbei fliegen sehen.
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Hier haben wir uns auch noch ein paar Tips von anderen Reisenden geholt die gerade ihren Roadtrip beendet hatten. Die haben uns die Handy App WikiCamps Australia ans Herz gelegt. Die zeigt einem neben der Karte von Australien auch kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten und sehenswertes an. Sehr praktisch.
Am Abend dann sind wir zur Bay runter und haben uns mit tausenden anderen das Feuerwerk angesehen. Geschlagene 30 Minuten lang, die habens echt krachen lassen. War aber zu lange für meinen Geschmack.
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Perth erkunden

Heute haben wir uns Perth mal etwas genauer angesehen. In Downtown war wie schon gestern fast nichts los. Kaum Autos und noch weniger Fußgänger. Die Stadt wirkte fast wie ausgestorben.
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Unser Weg führte uns in den Kings Park, der Stadtpark von Perth welcher in seiner Größe sogar den Central Park in New York übertrifft. Hier haben wir den Großteil des Tages verbracht, in eine Aboriginal Art Galerie gegangen, verschiedene Monumente betrachtet und durch den botanischen Garten gestreift. Hat mir sehr gut gefallen.
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Am Abend sind wir noch über das Fringe World Festival gelaufen. Geht vier Wochen lang und ist hauptsächlich eine Kunst und Kabarett Veranstaltung im Zentrum von Perth. War auch ganz nett hier so rüber zu schlendern. Ein paar Darbietungen waren kostenlos aber für den Großteil musste man zahlen und das nicht zu knapp.
War auf jeden Fall ne ganz angenehme Atmosphäre und so völlig anders als noch vor zwei Tagen in Asien.
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Australia

Um kurz nach drei war die Nacht schon wieder vorbei und es ging zum Flughafen. Die Fahrt sollte 80000 kosten doch natürlich hatte unser Fahrer kein Wechselgeld auf unsere 100000. Hat er halt dann als Trinkgeld behalten. Davon schon leicht angenervt kam der nächste Hammer vor dem Security Check. Der Airport erhebt offenbar eine Passenger Service Fee von 200000 Rupien pro Person. Unfassbar. Bali scheint wirklich einzig und allein daruf ausgelegt zu sein den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Von allen Orten in denen ich bisher war, ist das hier der schlimmste gewesen, hier muss ich echt nicht nochmal her.
Unser Flug hatte dann auch noch ne leichte Verspätung beim Abflug. Dafür war der Flug ruhig und die Aussicht als wir über Australien waren phänomenal. Heißt zu Recht „Der rote Kontinent“. Nur Wüste, durchzogen von unzähligen ausgetrockneten Flußläufen. Ab und zu schneidet mal eine Straße durch die aber schon halb unterm Sand begraben ist. An Wasser führenden Flüssen schlängelt sich dann eine grünes Band entlang das sich kontrastreich von der roten Umgebung abhebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das vom Boden aus den selben Zauber besitzt.
Siedlungen hab ich vom Flugzeug aus gar keine gesehen, was nicht weiter verwunderlich ist, denn West Australien hat allein etwa sechsmal die Größe Deutschlands, mit allerdings lediglich 1,6 Millionen Einwohnern wovon 1 Millionen in der Hauptstadt Perth leben. Da bleiben nun mal nicht viele Leute übrig um den Rest zu besiedeln.

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Aufbruch im Morgengrauen


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Der rote Kontinent kommt in Sicht


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Wüste


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Unter Sand begrabene Straße


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Kurz vor Perth


Um kurz vor zehn sind wir in Perth gelandet. Und ich hab es entgegen meiner ursprünglichen Planung geschafft auf meiner Reise den sechsten Kontinent zu betreten. Europa, Afrika, Nordamerika, Südamerika, Asien und jetzt Australien. Hätte ich nie für möglich gehalten.
Visa und Zoll verlief reibungslos und auch unser Gepäck hatten wir schnell. Nach dem Flug wollten wir erst mal was zu trinken kaufen, noch in Bali hatten wir unsere letzten paar Rupien gegen 5 Australische Dollar getauscht. Ein australischer Dollar entspricht zur Zeit gerade 70 Euro Cent. Ich dachte eigentlich, das müsste genug sein um ne Flasche Wasser zu kaufen. Aber nein, die 600 ml Flasche kostete satte 6$. Wow. Ich wusste ja, dass Australien etwas teurer sein würde, aber das hat mich dann doch umgehauen. Hab dann aber von der Verkäuferin ein Glas Leitungswasser for free gekriegt.
Danach ging es mit dem Bus ins Stadtzentrum. Ich muss schon sagen, Perth erinnert doch sehr an die amerikanischen Städte. Das hätte hier auch gut ne Stadt in Kalifornien sein können.
Das letzte Stück zu unserem Hostel mussten wir laufen. Die Stadt wirkte fast wie ausgestorben. Irgendwie klinisch. Keine Roller die wild durch die Gegend fahren, kein Gehupe, alles sehr leise, ordentlich, aufgeräumt. Und natürlich die Preise in all den Läden und Restaurants. Aber in einem Land in dem der Mindestlohn bei knapp 17$ pro Stunde liegt ist das natürlich nicht weiter ungewöhnlich.
Das Hostel (The Hive Hostel) machte nen ganz brauchbaren Eindruck, westlicher Standard eben. Die Nacht im vierer Zimmer kostet pro Person 30$, online hab ich eij Angebot von 20$ gefunden. Wir sind hier gleich für drei Nächte eingecheckt, denn am 27.1. wollen wir ja mit dem Auto weiter.
Wir sind dann noch in nen größeren Supermarkt gegangen um was einzukaufen. Selber kochen ist angesagt, denn ein Besuch im Restaurant ist eher unerschwinglich. Die Preise im Supermarkt sind in etwa auf dem Niveau der USA. Also noch etwas teurer als in Deutschland. Aber wenn man will kann man hier trotzdem günstig leben, man muss halt zu den billigen Produkten greifen und auf Luxusgüter so gut es geht verzichten. Deshalb gab’s zum Abendessen auch einen zeitlosen Klassiker: Nudeln mit Tomatensauce.
Ansonsten haben wir heute nicht mehr viel gemacht, unsere letzte Nacht war ja eher kurz, deshalb sind wir heute auch etwas früher ins Bett.

Letzter Tag auf Bali

Heute war soweit alles fertig organisiert. Wir haben schon mal unsere Sachen für morgen gepackt und noch nen kleinen Spaziergang durch Kuta unternommen. Hier ist wirklich alles auf die australischen Touristen, die es hier in Scharen gibt, ausgelegt. Australische Pubs und Sport Bars an jeder Ecke, jeder wirbt mit australischem Bier oder australischem Essen und selbst die Preise sind hier manchmal nicht in Rupien sondern Australischen Dollar angegeben. Kuta hat tatsächlich null Charakter mehr alles auf dem Altar des Tourismus geopfert. Sehr schade.
Irgendwo zwischen all dem Konsum findet man dann aber doch noch den ein oder anderen balinesischen Tempel.
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Nochmal Planung

Heute gab’s nochmal fast das selbe Programm wie gestern, Infos sammeln. Da ich von Couchsurfern bisher nur Absagen erhalten hab, haben wir uns noch auf AirBnB umgesehen, aber das ist fast genau so teuer wie ein Hotel. Hostel wäre noch eine etwas günstigere Alternative.

Planung Australien

Der heutige Tag wurde wieder voll in Planung investiert. Heute haben wir nach nochmaligem Preise vergleichen unsere Flüge gebucht. Am 24.1.2015 geht’s für je 125 Euro von Bali nach Perth an der Südwestküste Australiens. In drei Tagen also schon. Unterkunft musste auch organisiert werden, zumindest die ersten paar Tage wollten wir in Perth verbringen. Ein Blick auf die Hotelpreise, alle in der Kategorie 50 Euro und mehr pro Nacht, ließ uns schnell zu der Erkenntnis kommen, dass wir es mal mit deutlich günstigerem Couchsurfing versuchen wollen. Also hab ich zwei Dutzend Anfragen an Leute aus Perth geschrieben ob wir ein paar Nächte bleiben können.
Auch ein passender Mietwagen musste herausgesucht werden. Wir werden wohl nen Camper von Jucy nehmen, kostet um die 35 Euro pro Tag, hat ein Doppelbett, Gaskocher, Minikühlschrank und Waschbecken drin. Mit der Karre wollen wir dann etwas Australien erkunden. Na, zumindest einen kleinen Teil davon, denn Australien ist immerhin halb so groß wie ganz Europa.
Den Antrag für unsere Vias in Australien haben wir auch heute gestellt. Läuft so ab wie in den USA, man füllt online ein Formular aus und erfährt dann recht zügig ob man ein Visum erhält. Das gibt’s dann am Flughafen in Australien in den Pass. Einen Unterschied zu dem US-Visum gibt’s doch noch: Das australische ist kostenlos.

Ankunft auf Bali

Gegen neun war es wieder deutlich zu laut zum schlafen. Außer rumliegen, lesen, bloggen, frühstücken und gelegentlich an Deck gehen gab es nicht viel zu tun. Man musste die Zeit halt einfach irgendwie rum bringen. Aber wir hatten Glück und erreichten den Hafen von Bali nicht erst um 17 Uhr sondern schon um 15 Uhr.

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Alles in allem war die Reise per Pelni Schiff ein Erlebnis, aber eins für das man nach Möglichkeit schon ein etwas dickeres Fell haben sollte. Preislich und vom Abenteuerfaktor dem Flugzeug als innerindonesisches Transportmittel um Längen voraus, in Sachen Komfort aber nichts für jeden. Es sei denn man nimmt ne erste Klasse Kabine, aber für das Geld kann man dann auch gleich fliegen.
Nun waren wir also auf Bali, der Insel vor der mich Jenny so gewarnt hatte. Hier würden die aufdringlichsten Leute, die größten Abzocker, überteuerte Preise für schlicht alles und Horden betrunkener australischer Touristen auf uns warten. Wir werden sehen.
Erstmal mussten wir sehen wie wir in die Stadt kommen, nach Kuta, das ist hier nur ein paar Kilometer entfernt vom Hafen. Wir wollen hier ja auch nur kurz nen Zwischenstopp einlegen ehe wir nach Australien fliegen.
Der einfachste und günstigste Weg in die Stadt, nachdem wir die aufdringlichen Fahrer am Hafen hinter uns gelassen haben, schien ein Taxi zu rufen. Also schnell in der Taxizentrale angerufen und eins zum Hafen bestellt. Nur leider wollten die meine Telefonnummer haben, sonst können sie kein Taxi schicken. Und ich hab echt alles versucht, aber auf Teufel komm raus meine indonesische Telefonnummer von meinem Handy nicht in die Finger gekriegt. Damit fiel das Taxi leider flach. An Alternativen herrschte kein Mangel, es waren genug Bemo Fahrer zur Stelle. Der eine der sich auf uns eingeschossen hat wollte 200000 für die Fahrt nach Kuta, absoluter Mega-Touristenpreis. Und dass obwohl wir hier wirklich die einzigen Touristen am Hafen waren. Sonst wird man in so einer Situation in der Regel normal behandelt, hier versuchen sie einen abzuzocken. Nach intensiver Preisverhandlung ging haben wir den Preis auf 80000 festgesetzt, immer noch etwas mehr als ein Taxi wohl gekostet hätte, aber gut. So kommen wir wenigstens gleich hier weg.

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Im Bemo

Die Straße in der unser Hotel war kannte der Fahrer wohl nicht wirklich, er meinte er würde uns zu einem Markt fahren und von dort hätten wir noch 300 Meter zu laufen. Na gut, auch die Pille haben wir noch geschluckt. Ich hab die Fahrt zur Sicherheit mal mit meinem Handy per GPS überwacht und ihm mehrfach gesagt ich könnte ihn damit direkt zu unserem Hotel lotsen. Das hat oder wollte er aber nicht verstehen. Jedenfalls hielt er dann mal an irgendeiner Ecke an und meinte wir wären da. Es folgte eine kurze Diskussion in die sich noch ein paar umstehenden Balinesen einmischten, dann das hier war nicht wo wir hin wollten. Unser Hotel war 3 Kilometer von hier entfernt. Der Fahrer bestand darauf, dass ich ihm gesagt hätte er solle hier her fahren und ihn jetzt entweder bezahlen oder er fährt uns wieder zurück zum Hafen. Wir können ja auch von hier aus Motorradtaxis zu unserem Hotel nehmen. Das sahen wir jedoch absolut nicht ein. Wir sind mit samt unserem Gepäck ausgestiegen und ich dachte schon er fährt wieder los ehe wir alles ausgeladen hatten um uns zurück zum Hafen zu bringen. Aber wir haben alles raus gebracht. Er kam dann auch angelaufen und forderte wieder Geld, den vollen Betrag.
Ganz leer ausgehen lassen wollte ich ihn dann doch nicht, denn er hat uns immerhin in die Stadt gefahren. Normal reden komnte man mit ihm auch nicht mehr, ich hab ihm einen 20000er in die Hand gedrückt und gemeint wir gehen jetzt. Den hat er mir dann promt vor die Füße geschmissen und mir noch ein paar Beschimpfungen hinterher. Jenny und ich haben ihn einfach stehen lassen und damit war die Sache für uns erledigt. Nach etwas überlegen dachten wir wir nehmen uns ein reguläres Taxi von einer großen Taxigesellschaft, denn die fahren haufenweise herum. Doch bei allen die wir gefragt hatten, hieß es sie würden uns nicht nach Taxameter fahren, nur mit Festpreis. Nicht zu fassen. Das wollten wir schon aus Prinzip nicht. Also haben wir letztlich entschieden uns direkt hier ein Hotel zu suchen. Mit dem Rucksackgeschleppe und den Tagen an Bord des Schiffs wollten wir jetzt einfach nur noch ne Dusche haben. Wir mussten ein paar abklappern bis wir eins gefunden haben das unseren Preisvorstellungen entsprach, denn wir schienen hier mitten im Touristenzentrum zu sein. Die wollten uns dann auch erst nen teureren Zimmerpreis geben, erst als ich meinte, dass das Zimmer online für 50000 weniger zu haben ist, ist der Rezeptionist auf den richtigen Preis runter gegangen.
Wir hatten nun endlich unser Zimmer, und der Weg dorthin hat schon mal alle Vorurteile die ich von Jenny hatte bestätigt. Kein schöner Ort hier. Wir konnten dann auch gleich damit anfangen die Sachen vom Schiff, inklusive uns selbst, zu waschen, damit sich der Gestank nicht zu sehr festsetzt.

Kreuzfahrt auf Indonesisch

Gegen neun war unsere Nacht schon wieder ziemlich vorbei, es war zu laut zum weiter schlafen. Wir haben überlegt, ob wir nicht den Tag über an Deck verbringen sollen, damit wir etwas frische Luft haben. Aber die Idee hatten scheinbar schon andere, die Schlafsäle waren etwas leerer und draußen an Deck war jedes kleinste bisschen Schatten besetzt. Dieses Schiff ist definitiv überladen, es kommt einem fast so vor wie ein Flüchtlingsdampfer der von Afrika Richtung Europa schippert.
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Mehr als ein bisschen Frischluft schnuppern war also nicht drin, wir entschieden uns einfach unter Deck zu bleiben und wenigstens unsere Schlafplätze zu behalten.
Gegen 17 Uhr haben wir den nächsten Hafen angelaufen und es stürmte erneut eine Horde fliegender Händler herein die Getränke und Essen anboten. Und das auch noch zu echt günstigen Preisen. Da haben wir nochmal unsere Wasservorräte aufgestockt und ein paar Packungen Reis mit Beilagen gekauft, kam alles zusammen auf weniger als drei Euro.

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Händler an Bord


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So ging der Tag hin, es gab nicht wirklich viel zu tun und ich konnte die Zeit wenigstens nutzen um meinen Blog nachzuschreiben mit drm ich wieder mal fast zwei Wochen im Verzug lag. Ab und zu ging es an Deck um etwas Frischluft zu kriegen und dem elend schlechten und lauten Gitarrespiel/Gesang unter Deck zu entkommen. Und natürlich dem Gestank. Wobei das wohl auch an mir liegt. Inzwischen geht dchon ein echt unangenehmer Geruch von mir aus, ist schon ne Weile her, dass ich ne Dusche dermaßen dringend nötig hatte. Aber ganz so verzweifelt, dass ich an Bord dusche bin ich noch nicht, das halt ich doch noch ohne aus. Die Duschen hier sind eine Kombination aus Toilette und Dusche, man muss sich eine achtzig mal achtzig Zentimeter große Kabine vorstellen die komplett von der Toilette eingenommen wird. Die Toiletten in diesem Teil der Welt sind ja nicht zum hinsetzen sondern zum in die Hocke gehen. Man hat also am Boden zwei fußförmige Erhöhungen wo man mit den Füßen drauf geht und dann in die Hocke geht um eben sein Geschäft zu verrichten. Dann gibt’s da ein Loch wo das ganze hin abfließt. Den Sauberkeitsgrad kann man sich ja denken. Die Dusche ist dann nur etwas Wasser was von oben auf einen herab kommt während man in der Toilette steht. Und mit den paar offenen Wunden die ich an den Beinen gerade hab würde ich mir das nur ungern antun. Also erst wieder duschen wenn ich auf Bali bin.
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Wie gesagt, sonst gibt’s wenig zu tun hier. Jeder vertreibt sich irgendwie die Zeit. Ich hab mit ein paar Leuten gesprochen die etwas Englisch können und die sind hier bis zu einer Woche auf dem Schiff unterwegs. Ist halt für die größtenteils doch sehr arme Bevölkerung hier die einzig bezahlbare Möglichkeit auf die anderen Inseln zu kommen.
Es wurde langsam immer später und gegen 23 Uhr haben wir es mal wieder mit schlafen versucht, wurde dann auch langsam ruhiger und irgendwann sind wir tatsächlich eingeschlafen.