Kelimutu

Die Nacht war früh vorbei. Um vier Uhr waren wir abfahrbereit und stiegen in das gestern organisierte Bemo das wir uns mit zwei Niederländern teilten. Die Fahrt nach oben zum Vulkan in den Nationalpark kostete 50000 Rupien pro Person und dauerte etwa ne dreiviertel Stunde. Eintritt in den Park war auch zu zahlen, selbst zu dieser frühen Stunde. 225000 Rupien wurden fällig, ganz schön happig. Etwa 16 Euro, inklusive 7 Euro Aufschlag weil heute Sonntag ist. Aber da kommt man nicht drum rum. Mit dem Bemo ging’s nach dem bezahlen weiter bis zum Parkplatz, von dort aus waren noch eineinhalb Kilometer zum Gipfel zu laufen. In relativer Dunkelheit, denn Taschenlampen hatten wir natürlich vergessen. Doch schon bald setzte die Dämmerung ein und es war hell genug um auch ohne Taschenlampen genug zu sehen.

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Auf dem Weg nach oben


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Ganz oben am Gipfel hatte man dann eine klasse Aussicht auf den Sonnenaufgang. Es hat zwar relativ viel Eintritt gekostet doch es war schnell klar, dass es das voll wert war.
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Das besondere hier am Kilemutu sind die drei Kraterseen die alle eine unterschiedliche Färbung aufweisen. Einer war recht schwarz während die beiden anderen eher ins türkise gingen. Die Seen wechseln alle scheinbar völlig zufällig ihre Farbe, von einem Tag auf den anderen. Das gibt natürlich Raum für allerlei Mythen und Legenden.
Doch auch bei Sonnenaufgang scheinen die Seen ihre Farbe zu wechseln, je nach dem wie weit die Sonne schon aufgegangen ist. Ein faszinierendes Schauspiel.
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Ein super Morgenausflug. Mit dem Bemo ging’s zurück zum Hotel wo es erst mal einen Tee mit Bananenpfannkuchen zum Frühstück. Danach war packen angesagt und wir mussten sehen, dass wir irgendwie nach Ende zum Hafen kommen, denn unser Schiff nach Bali fährt um drei am Nachmittag ab.
Wir mussten erfahren, dass am Sonntag nur sehr selten Busse durch Moni nach Ende fahren und nach langer Wartezeit haben wir uns fast schon damit abgefunden einen sündhaft teuren Privatfahrer zu nehmen um rechtzeitig nach Ende zu kommen. Doch dann hatten wir doch noch Glück und es kam ein Bus vorbei. Warum Glück? So etwas wie Busfahrpläne gibt es hier nicht, der Bus kommt wann er will oder auch mal gar nicht.
Die Fahrt nach Ende war dieses mal ein echtes Schnäppchen, hat nur 30000 Rupien gekostet. Ansonsten war die Fahrt wie üblich rasant und die Landschaft schön.
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2 Stunden im Bus


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Grüne Landschaften


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Steinschlag


Auch die Musikauswahl des Fahrers hielt diesmal eine Überraschung bereit. Neben den üblichen indonesischen Schlagern gab es heute auch den deutschen Apres-Ski Klassiker „20 Zentimeter“ zu hören.
In Ende angekommen haben wir uns noch ein Bemo genommen welches uns für nochmal 20000 Rupien zum Hafen brachte.
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Schon etwas enger hier


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Am Hafen


Wir waren also da, und das auch noch wesentlich schneller als gedacht. Schon zwölf Uhr mittags haben wir unseren Warte-Marathon in der Terminalhalle begonnen. Das war pure Folter. Ich hatte eh schon etwas Kopfschmerzen und saß nun gute drei Stunden in dieser stickigen, heißen und lauten Halle rum und schwitzte weit über ein angenehmes Maß hinaus.
Unser Lunch bestand aus dem üblichen Reis mit Ei und Nudeln der hier überall abgepackt in Wachspapier angeboten wird. Zum Dessert gab’s noch ne Mango.
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Mango


Die Wartehalle füllte sich langsam und irgendwann um drei war dann unser Schiff am Horizont zu sehen. Fast schlagartig brach eine ziemliche Unruhe in der Halle aus uns alle drängten sich an die noch verschlossenen Ausgänge um beim Boarding möglichst früh aufs Schiff stürmen zu können. Wir hatten, wie die große Mehrheit der Passagiere auch, ein Economy Ticket, das heißt man sucht sich einfach irgendwo an Bord ein freies Plätzchen und lässt eich dort nieder. Und da will natürlich jeder der erste sein um sich die besten Plätze zu sichern.
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Kurz nach eins


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Kurz vor drei


Wir sind etwas gemächlicher, jedoch nicht gemütlicher, an Bord gegangen, denn auch hier wurde noch hemmungslos gedrängt und es hieß jeder ist sich selbst der Nächste.
Nen Platz in den Schlafsälen haben wir nicht mehr gekriegt, dafür nen Platz auf ner Bank an Deck von wo aus wir noch nen schönen Blick auf die Südküste von Flores hatten an der wir nun entlang in Richtung Westen fuhren.
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Unser Zuhause für die nächsten 50 Stunden


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Schöner Platz auf der Bank


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Irgendwann mussten wir uns aber doch nen Platz zum liegen suchen. Viele Leute die in den Schlafsälen keinen Platz mehr gefunden haben lagen auch einfach auf ausgefalteten Kartons oder Planen auf den Gängen, wo halt gerade Platz war. Wir haben ganz unten im Schiff am Ende der Treppe nen Platz gefunden wo wir uns etwas ausbreiten konnten.
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Ideal war das aber hier nicht, obwohl wir am untersten Deck waren kamen ständig Leute die Treppe runter getrampelt. Dazu noch ein reger Durchgangsverkehr von links nach rechts und noch die ein oder anderen Käfer (könnten kleine Kakerlaken gewesen sein). Und natürlich die ständigen Blicke. Denn bei meinen Streifzügen durch das Schiff hab ich keinen einzigen anderen Ausländer gesehen, wir waren die einzigen beiden Europäer an Bord. Die Kinder bleiben mit offenem Mund stehen wenn sie uns sehen, die Erwachsenen werfen einem das übliche „Hello Mister“ zu. Ganz ganz wenige sprechen ein paar Brocken Englisch und sind dann immer ganz begierig das an den Mann zu bringen. Anfangs ganz witzig, doch irgendwann nervt auch das etwas. Der beste Schutz dagegen ist dann einfach schlafen zu gehen, beziehungsweise sich hinzulegen und die Augen zu schließen, denn schlafen ist eher schwierig.
Um drei in der Nacht haben wir den nächsten Hafen erreicht und dadurch wurden einige Betten in den Schlafsälen frei und wir konnten da hinziehen. Die Luft ist nicht wirklich besser, aber immerhin ist in der Nähe ein Auslass der Lüftung die ein bisschen kühlere Luft bringt. Laut ist es auch hier noch und die vielen Menschen (deutlich mehr als eine Person pro Matratze) tragen auch nicht gerade dazu bei, dass es hier nach Rosen duftet. Ähnliches lässt sich über die Toiletten sagen, wer denk ein deutsches Bahnhofsklo ist eklig, der irrt sich.
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Im Schlafsaal


Aber nun hatten wir wenigstens Platz uns auszustrecken und konnten noch etwas schlafen.

Fahrt nach Moni

Heute sollte es also nach Ende beziehungsweise gleich nach Moni gehen. Wie genau wir dort hinkommen sollten wussten wir nicht und konnte uns keiner so richtig sagen. Wir sollten am Busterminal anfangen hieß es. Also gut. Nach einem letzten guten Frühstück im Happy Happy Hotel haben wir uns auf den Weg gemacht. Wir wollten erst mal mit dem Motorradtaxi zum Terminal kommen. Doch stattdessen haben wir direkt vor unserem Hotel nen Bus angehalten um zu fragen ob er uns mit zum Terminal nimmt, denn das müsste auf seiner Route liegen. Er hat uns dann gleich gefragt, ob wir weiter nach Ende wollen und meinte er würde sowieso nach Ende fahren. Optimal gelaufen! So konnten wir gleich im Bus bleiben und entspannt die Landschaft an uns vorüber ziehen lassen.
Nach etwa einer Stunde kamen wir in ein Dorf in dem gerade ein Markt abgehalten wurde und das war der Grund für eine komplett verstopfte Straße. Totales Verkehrschaos, jeder versuchte nur irgendwie kreuz und quer ein paar Zentimeter vorwärts zu kommen, was natürlich die Straße zum Parkplatz machte. Aber irgendwann waren wir auch da durch.

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Im Bus


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Letzter Blick auf den Mount Inerie


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Verkehrschaos


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Auf halber Strecke nach Ende nach etwa zwei Stunden mussten wir dann den Bus wechseln, unserer fuhr zurück nach Bajawa und der andere nach Ende. War ganz schön eng in dem hier. Auch die Straße war jetzt nicht mehr ganz so gut, mehrere Kilometer ging es nur im Schritttempo weil praktisch durchgehende Erdrutsche die Straße blockierten. Immerhin war ein schmaler Pfad freigeräumt durch den wir fahren konnten.
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Im nächsten Bus


In Ende waren wir erstaunlich früh, gegen mittag. Wir wurden am Busterminal ausgeladen und mussten mit zwei Motorradtaxis weiter. Zunächst sollten die uns zum Pelni Office fahren, damit wir unser Schiffsticket für morgen Nachmittag schon mal kaufen können. Das hat auch alles reibungslos geklappt und wir hatten die Tickets in der Hand. Danach sollten sie uns zum nördlichen Busterminal (Die nennen sich übrigens alle nur Terminal, in Wirklichkeit sind das nicht mehr als schlechte Bushaltestellen) fahren damit wir nen Bus nach Moni kriegen konnten. Der Bus war aber offenbar schon vor kurzem abgefahren, also haben wir den kurzerhand verfolgt. Nach ein paar Minuten haben wir ihn eingeholt und zum anhalten aufgefordert. Wir konnten einsteigen und es ging nun das letzte Stück nach Moni, auch nochmal zwei Stunden, durch eine wunderschöne Landschaft, ein Tal welches von einem kleinen Fluß im Laufe der Jahrtausende geschaffen wurde, mit Reisterassen udn Wasserfällen. Eine schöne Strecke.
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In Moni mussten wir uns erst mal ne Unterkunft suchen, für 150000 gab’s ein einfaches Zimmer. Klimaanlage braucht man hier nicht, es ist verhältnismäßig kühl hier. Das Essen im Restaurant war relativ schlecht, und für den Preis zu teuer. Dafür haben wir für morgen früh gleich ein Bemo reserviert das uns um vier Uhr zum Kilemutu fahren sollte, der eigentliche Grund für unseren kurzen Besuch in Moni. Der Vulkan soll mit seinen drei verschiedenen farbigen Kraterseen gerade bei Sonnenaufgang wunderschön sein.
Da es so früh los ging und wir auch heute schon früh auf den Beinen waren ging es zeitig ins Bett.
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Abend in Moni

Wie geht’s weiter?

Den Tag heute haben wir fast ausschließlich damit verbracht mal zu klären wie es nun weiter geht. Alle möglichen Flugoptionen von mehreren Flughäfen aus in mehrere Länder durchgespielt und Preise verglichen. Den Norden von Thailand hätte ich gerne nochmal gemacht, war ja bisher nur im Süden. Auch der Rest Südostasiens wäre verlockend gewesen, ebenso über Hongkong nach China. Aber ein Blick auf die Weltkarte zeigte auch: wir sind praktisch fast schon in Australien. Verlockend. Also auch mal die Flüge in die Richtung ausgelotet, von Bali oder Singapur aus kommt man da für unter 100 Euro rüber. Auch ein Mietwagen für einen eventuellen Roadtrip wäre erschwinglich. So festigte sich der Plan immer mehr, es soll nach Australien gehen. Die besten und günstigsten Flugmöglichkeiten hätten wir von Bali aus. Bleibt die Frage zu klären wie man von Flores nach Bali kommt. Immerhin auch knappe 1500 Kilometer. Inlandsflüge gibt’s nur mit den für ihre Flugsicherheit nicht gerade bekannten indonesischen Fluglinien und die kosten auch gut über 100 Euro. Mit Bus und Fähre den ganzen Weg zurück wie wir hergekommen sind war auch keine verlockende Aussicht. Eine echte Alternative bot das Pelni Passagierschiff. Die fahren alle zwei Wochen hier entlang und brauchen von Ende auf Flores nach Bali etwa 52 Stunden. Der Preis für die Economy Klasse liegt bei 350000 Rupien, etwas weniger als 25 Euro. Preislich also ganz ok und auch stressfreier als im Bus. Allerdings fährt das Schiff schon in zwei Tagen von Ende ab. Aber da wollten wir sowieso als nächstes hin, beziehungsweise ins etwas weiter entferne Moni um dort auf nen Vulkan hoch zu steigen. Passt also auch, obwohl das bei den Unregelmäßigkeiten im öffentlichen Transportsystem hier natürlich auch eng werden könnte. Wir werden sehen.

Das große Fressen

Heute früh haben wir uns also nach dem Frühstück im Hotel, das leider etwas länger gedauert hat, auf den Weg zu Matthias‘ Haus gemacht. Den Roller von gestern haben wir auch heute noch behalten.
Etwas verspätet kamen wir an und wurden trotz unseres reichhaltigen Frühstücks im Hotel nochmal zum Frühstück eingeladen, Kaffee, Reis und Bohnen.
Dann war es an der Zeit uns einzukleiden. Beziehungsweise uns einkleiden zu lassen. Alle möglichen Onkel, Tanten und sonstige Verwandte schienen ins Haus zu strömen und Hand anzulegen als es darum ging uns in die traditionellen Gewänder zu stecken. Ein Erlebnis an sich.
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Fertig


So ausstaffiert haben wir uns zu Fuß zum Dorfzentrum aufgemacht. Das ganze Dorf schien auf den Beinen zu sein und in die selbe Richtung zu marschieren.
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Am Dorfplatz angekommen haben wir gemerkt, dass wir wohl schon etwas zu spät dran sind, denn da waren schon hunderte von Leuten und praktisch keine Sitzplätze mehr frei. Aber für uns beide wurden in Windeseile zwei Plätze aufgetrieben. Dann konnten wir erst mal dem katholischen (Flores ist fest im Griff der katholischen Kirche) Gottesdienst beiwohnen von dem uns zum Glück schon die erste Stunde erspart blieb. Aufgelockert wurde das ganze immer wieder mit Tanzeinlagen traditionell gekleideter Frauen und Männer.
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Es zog sich immer mehr in die Länge und irgendwann kam raus, dass das keine Hochzeit ist, sondern das jährliche fünftägige Treffen der Clans im Dorf wo alles wichtige besprochen und gefeiert wird. Vielleicht war „Hochzeit“ einfach nur ein Übersetzungsfehler.
Jedenfalls zog sich das ganz schön hin. Irgendwann war der Gottesdienst rum und es begannen die verschiedensten Ansprachen, Danksagungen und kleinere Rituale.
Alles in allem schon interessant aber etwas lang für meinen Geschmack.
Um zwei hatten wir es danm geschafft, der offizielle Teil war vorbei und es gab was zu essen. Hunderte Kinder liefen in eine Küche und versorgten alle anwesenden mit Reis und Rindfleisch sowie Arak, der hier übliche Palmwein.
Das bedienen der gut tausend anwesenden Gäste dauerte natürlich etwas, in der Zwischenzeit hat es zu regnen begonnen aber die Kids wussten sich zu helfen.
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Regenschirm für die Kellner


Das Essen war gut, etwas scharf und etwas zu viel Reis. Ich hab meine Portion nicht geschafft, obwohl ichs versucht hab. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte.
Zum Essen liefen dann die Kinder mit Bambusrohren rum in denen der Arak war den es aus Kokosschalen zu trinken gab. Der erste den wir hatten war wohl etwas schlecht vergoren, der schmeckte stark nach Essig. Die anderen waren da schon besser.
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Ne ganz schöne Portion


Nach dem Essen wurde dann alles etwas aufgelockerter und alle liefen rum und redeten miteinander. Wir wurden in eines der 18 Häuser um den Dorfplatz eingeladen. Im Haus gab es wieder ein Buffet und es wurde erwartet, dass wir uns bedienen. Ebenso gab’s wieder was zu trinken, diesmal etwas das kein Arak war sondern mehr in Richtung Whisky ging. Ablehnen war nicht drin. Wir erfuhren langsam den Grund für die Einladung in dieses Haus als wir mit einem redeten der ziemlich gut Englisch sprach: Dadurch, dass wir als Gäste ins Haus kommen und essen und trinken segnen wir das Haus, genauso werden wir dadurch durch die Familie gesegnet. So eine Einladung ins Haus abzulehnen ist also eine schwere Beleidigung und absolutes No-Go. Ebenso wenn man nichts isst oder trinkt. Man kann sich denken, dass unsere Mägen auf eine harte Probe gestellt wurden, denn wir waren unter den nicht mal zehn Ausländern auf der Feier die beiden einzigen in der Tracht hier, deshalb hat uns auch jeder an dessen Haus wir vorbei kamen eingeladen. Das essen war auch immer gut, aber irgendwann geht’s halt nur noch unter Qualen weiter rein zu schaufeln.
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Die einzige Pause bot eine Teilnahme am Tanz der ununterbrochen auf dem Dorfplatz stattfand. Es war wirklich nicht schwer die Grundschritte zu lernen und in den Singsang einzustimmen.
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Aber ewig konnten wir auch nicht tanzen, und sobald wir aufhörten wurden wir wieder eingeladen zum essen. Manchmal auch in Häuser in denen wir schon waren, aber wir hatten sprachlich einfach keine Möglichkeit denen mitzuteilen, dass wir dieses Haus schon besucht hatten. Also mussten wir wieder da rein und weiter essen.
Irgendwann hatten wir aber echt genug und wir wollten uns auf den Rückweg machen. Doch dazu mussten wir erst mal Matthias finden, denn bei dem mussten wir ja unsere Klamotten abgeben.
Bis wir ihn gefunden hatten wurden wir in zwei weitere Häuser eingeladen. Bis wir ihm erklärt haben, dass wir gehen wollen waren wir schon im nächsten Haus. Bis wir dann den Dorfplatz verlassen haben wurden wir nochmal in zwei Häuser eingeladen. Jenny war mit ihrer Geduld schon ziemlich am Ende und auch mein Magen war zum bersten gefüllt. Den Weg zurück zu Matthias Haus war auch ne Qual, das Laufen fiel schon schwer. Trotzdem war es ein echt klasse Erlebnis.
Dort angekommen gab’s nochmal Kaffee und wir haben und verabschiedet. Mit dem Roller sind wir zurück zum Hotel gefahren wo wir nach diesem langen Tag nicht mehr viel gemacht haben. Das Abendessen haben wir uns auch gespart.

Einladung zur Hochzeit

Für den Preis den wir hier im Happy Happy Hotel zahlen kann man schon ein anständiges Frühstück erwarten, und das war es auch. Kaffee, frisch gepresster Fruchtsaft, Obstteller, hausgemachte Marmelade mit selbstgebackenem Brot, Butter, Käse und Ei. Wir haben uns etwas Zeit gelassen, denn das Wetter sah eher wechselhaft aus und wir wollten nicht gerade aufbrechen wenn es anfängt zu regnen. Aber der Regen blieb aus und wir machten uns auf die Suche nach einem Roller. Im Hotel Edelweiß konnten wir einen ausleihen und den Preis auf 80000 runter handeln. Bis auf die fast nicht funktionierende Vorderbremse war der eigentlich auch ok, nur eben zu teuer. Aber Angebot und Nachfrage, hier gibt’s halt kaum jemanden der verleiht weil kaum Touristen her kommen, und wenn dann nur mit privatem Fahrer im Auto und nicht auf eigene Faust wie wir.
Wir sind mit dem Roller Richtung Osten gefahren, unser erstes Ziel war das Bena Village, ein ganz traditionelles Dorf mit den alten Häusern wo die Menschen noch relativ ursprünglich leben. Der Weg dorthin führte durch einen Bambuswald und vorbei am Kegel eines steil aufragenden Vulkans, der Inerie. Ein beeindruckendes Panorama. Die meiste Zeit war er von Wolken umhüllt doch wenn man etwas Geduld aufbrachte hat man auch mal nen Blick ohne Wolken erhaschen können.

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Inerie


Nach etwa einer halben Stunde Fahrt haben wir Bena erreicht.
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Kinder sind immer neugierig


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Bena Village


Kurz nachdem wir geparkt hatte kam noch ein weiterer Roller an auf dem zwei Indonesier saßen. Sah aus wie ein Guide mit einem einheimischen Touristen in etwa unserem Alter. Die haben uns angesprochen, konnten beide etwas Englisch, und sich vorgestellt, der Guide heißt Matthias und der andere Anox. Anox kommt aus Maumere im Osten von Flores, besucht hier seine Familie und sieht sich eben auch die Sehenswürdigkeiten an. Wir sind dann zu viert ins Dorf und hatten so praktischerweise gleich einen Guide dazu der uns alles erklärt hat, welche Bedeutung welches Gebäude hat, ein bisschen was zu den Bräuchen und so weiter.
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Selbstgemachter Schmuck zu kaufen


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Figuren auf den Hütten


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Gräber auf dem Dorfplatz


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Kakaobohnen


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Dorfplatz


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Dorf von oben


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Mann beim Makadamianüsse knacken


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Umliegende Landschaft


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Jenny mit Matthias und Anox


Als wir ziemlich durch waren meinten die beiden irgendwie ob wir nicht Lust hätten sie morgen zu einer traditionellen Hochzeit zu begleiten die in ihrem Dorf abgehalten wird. Wir waren zunächst etwas sprachlos, haben aber zugestimmt, wann bekommt man schon mal so ne Gelegenheit? Um den Ablauf zu besprechen sind wir zu Matthias‘ Haus gefahren, in einem anderen Dorf. Wir haben dort seine Familie kennen gelernt und bei einer Tasse Kaffee ausgemacht, dass wir morgen um sieben wieder hier her kommen sollen. Seine Frau würde uns bis morgen traditionelle Gewänder besorgt haben, damit wir auch optisch zu den übrigen Gästen passen. Für das ausleihen wurden 200000 Rupien fällig, fand ich etwas viel um ein paar Klamotten auszuleihen, aber ok. Angesichts der Umstände wollt ich mal nicht kleinlich sein. Matthias hat uns noch ein bisschen was über sich erzählt, er ist in seinem Dorf so was wie der Gemeindevorsteher oder Bürgermeister und kriegt dafür vom Staat 1 Millionen Rupien pro Monat, etwa 70 Euro. Nicht gerade viel für um ne Familie zu ernähren. Heiraten konnte er in seinem ursprünglichen Dorf auch nicht, denn dazu hätte der Brauch eine Mitgift in Form eines Büffels an die Familie der Braut verlangt und so ein Büffel kostet hier um die 60 Millionen Rupien. Da er das Geld nicht hatte musste er in ein anderes Dorf wo es diesen Brauch nicht gibt und sich dort eine Frau suchen, so ist er eben hier gelandet.
Nachdem dann alles für morgen geklärt war haben sie uns noch gefragt ob wir sie zu den Hot Springs im Norden von Bajawa begleiten wollen und da wollten wir sowieso hin. Wir sind also losgefahren, haben im Hotel noch schnell unsere Badesachen eingepackt und sind dann zusammen los. Das waren etwa 25 Kilometer und den Weg dahin hätten wir wohl selber nicht gefunden, ging schon auch sehr über Schleichwege.
An der Hot Spring, die ein bisschen wie ein Freibad ausgebaut war, wurden pro Ausländer 14000 Rupien fällig während Einheimische deutlich weniger zahlten. Die heiße Quelle hatte eine angenehm warme Temperatur und war ideal zum entspannen. Ein kleiner Wasserfall zur Schlutermassage rundete das ganze ab. Nur einen kalten Fluß zum abkühlen oder so was hab ich vermisst.
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Hot Spring


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Nach ner guten Stunde baden ging es wieder zurück. Wurde jetzt auf dem Rückweg aber ganz schön kühl, wir waren ja auch ziemlich weit oben in den Bergen.
Durch das heiße Wasser waren wir auch ziemlich geschafft und sind nur noch schnell was essen gegangen ehe der Tag für uns schon wieder vorüber war.
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Tischgesellschaft

Höllentrip nach Bajawa

Wir waren ziemlich überrascht als es heute früh um kurz nach sechs an unserer Zimmertür klopfte und es hieß unser Bus nach Bajawa wäre hier. Wir haben zwar gestern noch ein bisschen was gepackt, lagen aber noch im Bett, da wir den Bus erst ab sieben erwartet haben. Mit der Zeit nehmen sie’s hier halt nicht so genau. Wir mussten also in Rekordzeit alle Sachen packen und ab ging’s in den Bus.
Der musste wiederum scheinbar nun die Zeit wieder reinholen die er mit Warten auf uns verloren hat. Jedenfalls fuhr der Fahrer wie a g’sengte Sau wie man in Bayern so schön sagt. Aus Ruteng raus auf die Bergstraße Richtung Bajawa. Hoch, Runter, Kurven, Schlaglöcher, Tiere und Menschen auf der Straße, Gegenverkehr, ein alter Bus und trotzdem meinte der Fahrer sich ein Rennen mit dem Bus vor uns liefern zu müssen. Kein Witz, wir sind nebeneinander gefahren, trotz der eben aufgezählten Widrigkeiten. Das war dann mal wieder einer der seltenen Momente in denen ich tatsächlich Angst um mein Leben hatte. Ich hab dem Fahrer dann gesagt, dass er langsamer und vorsichtiger fahren soll und er hat das dann zum Glück auch gemacht. Von da an ging es im üblichen indonesischen Fahrstil weiter, immer noch halsbrecherisch aber wenigstens nicht als sicheres Himmelfahrtskommando.
Die Fahrt war alles andere als angenehm, zum ruppigen Fahrstil kam irgendwann noch die ohrenbetäubend laute Musik dazu, was auch nicht besser war als das überlaute Motorengeräusch.
Die Landschaft hingegen war klasse. In die Wolken ragende Vulkane, Bergketten, schroff abfallende Klippen, sattgrüner Regenwald, tiefe Täler, das volle Programm. Echt schade, dass ich da aus dem Bus raus keine all zu guten Fotos machen konnte.

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Im Bus


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Den Schulweg möcht ich nicht haben


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Berggipfel in den Wolken


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Irgendwann kamen wir dann doch an, sogar lebend. Allerdings nicht direkt in Bajawa sondern etwas außerhalb der Stadt wurden wir ausgeladen. Um zu unserem Hotel zu kommen wussten wir schon mal den Weg nicht und laufen wollten wir auch ungern an der Straße entlang. Zwei Motorradtaxis, Ojek auf indonesisch, waren auch schon zur Stelle um uns weiter zu bringen. Mit all dem Gepäck auf zwei Roller ist natürlich auch etwas abenteuerlich, aber es ging schon, die Strecke war zum Glück nicht weit. Die Fahrer haben auch nicht versucht uns einen erhöhten Touripreis abzuknöpfen sondern gleich die üblichen 10000 Rupien als Fahrpreis genannt. Also haben wir uns von denen zum Happy Happy Hotel fahren lassen.
Mit 350000 Rupien pro Nacht nicht gerade billig, aber als ich so im Internet die Berichte über die anderen Hotels gelesen hab wollt ich doch etwas mehr ausgeben. Unterkünfte auf Flores sind generell überteuert und unter indonesischem Standart, ist einfach noch kein richtiges Touristenziel. Aber so ist es nun mal. Das Happy Happy machte dann wie erwartet auch nen guten, wenn auch überteuerten Eindruck, aber ich hab lieber was gutes überteuertes als was schlechtes überteuertes.
Da wir heute auch noch nichts gegessen haben sind wir in eins der Restaurants hier gegangen und haben ein paar Satay Spieße geordert. Gut, aber scharf. Die nächste Aufgabe war dann nen Geldautomaten zu finden der mit ner Visa Karte funktioniert und das war gar nicht so einfach. Wir sind praktisch die ganze Stadt abgelaufen ehe wir endlich einen gefunden haben.
Für morgen wollten wir dann wieder irgendwo nen Roller auftreiben und die nähere Umgebung erkunden.

Um Ruteng

Die Nacht heute war eher kühl. Frühstück war bei uns nicht dabei, deshalb waren wir sehr froh in der Nähe ein richtiges Café gehabt zu haben. Dort haben wir erstmal ausgiebig gefrühstückt und den frisch gerösteten und gemahlenen Kaffee genossen.
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Wir kamen etwas mit der Besitzerfamilie ins Gespräch die erstaunlich gutes Englisch sprachen. Wir haben uns erkundigt ob man hier irgendwo nen Roller mieten kann. Eher nicht, denn hier kommen weniger Touristen her, deshalb gibt’s sowas hier nicht. Aber einer der Gäste im Café meinte er hat einen den er heute nicht mehr unbedingt braucht, den könnten wir haben. 100000 Rupien wollte er dafür haben. Da schlugen sich aber auch die Besitzer auf unsere Seite und meinten das wäre zu viel. Auf 75000 haben wir uns dann geeinigt. Wir kriegten jedoch etwas mehr als gedacht. Uns wurde kein Roller gebracht sondern ein Motorrad. Dafür wäre der Preis durchaus angemessen gewesen.
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Der Cafébesitzer hat uns auch noch ein paar Empfehlungen gegeben was wir uns in der Umgebung ansehen können.
Der erste Stop war in etwa 20 Kilometer Entfernung auf der Straße in Richtung Labuan Bajo, die Spinnennetz Reisfelder. In dem Tal hier sind die Reisfelder in Spinnennetz-Mustern angelegt, was erbrechtliche Gründe hat. Von einem kleinen Hügel aus hat man einen guten Blick auf die Reisfelder. Damit man da rauf kommt muss man erst 10000 Rupien löhnen, sich in ein Gästebuch eintragen und kriegt dann einen Guide der einen hoch führt und ein bisschen was dazu erzählt. Schade war nur, dass der Großteil der Felder bereits abgeerntet war und erst neu bepflanzt wurde. In vollem grün würde das sicher noch besser aussehen.

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Hier musste man Eintritt zahlen


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Es ging anschließend wieder zurück in Richtung Ruteng. Wir wollten als nächsten eigentlich zu einem der traditionellen Dörfer um Ruteng fahren. Aber von der Straße zweigte eine kleinere Straße ab und ein Schild verriet, dass sie zur Liang Bua führt. Das bedeutet „Kühle Höhle“ und war der Ort an dem man vor ein paar Jahrzehnten bei Ausgrabungen Skelette des Homo Florensis gefunden hatte, ein verwandter des modernen Menschen der noch vor 17000 Jahren hier lebte. Die Höhle stand auch auf unserer Liste, also sind wir da lang gefahren.
Am Straßenrand waren immer wieder Grüppchen spielender Kinder die uns freudig „Hello Mister“ zuriefen als sie uns sahen. Aber auch viele Erwachsene grüßten uns freundlich.
Die Straße führte an einem Bergrücken entlang und bot immer wieder atemberaubende Aussichten ins weit unten liegende Tal. Da sich die Strecke schon ne ganze Weile hinzog haben wir mal nen LKW gefragt der in die selbe Richtung fuhr ob wir hier noch Richtig sind. Englisch konnte der zwar nicht, doch er hat verstanden, dass wir nach Liang Bua wollen und meinte das ist der richtige Weg.
Also ging es weiter. Irgendwann wurde die Straße ganz schön löchrig und immer schotteriger. Und irgendwann dann total Off-Road. So sehr, dass Jenny absteigen musste weil ich die Maschine, die definitiv nicht für dieses Gelände ausgelegt ist, sonst nicht sicher hätte fahren können. Und selbst alleine war das teilweise ein Drahtseilakt, mehrmals war das Motorrad kurz davor mir wegzurutschen.
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Nur noch grenzwertig als Straße zu bezeichnen


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Irgendwann haben wir den LKW wieder eingeholt der nun am Straßenrand bei ein paar Häuser stand und Anstalten machte umzudrehen. Ich hab gefragt wie lange die Straße noch so schlecht ist und er meinte nur noch einen Kilometer. Na gut, das schaffen wir auch noch. Es kamen dann noch alle Leute aus den umstehenden Hütten zusammen und erklärten mir den Weg, etwa 3 Kilometer zur Liang Bua. Weil grade kein Papier und Stift zur Hand war haben sie mir noch mit dem Silberpapier einer Zigarettenschachtel auf eben diese eine Wegbeschreibung gemalt.
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Es ging also weiter die Schotterpiste entlang, bergauf weniger ein Problem, aber bergab schon anspruchsvoll. Vor allem bei den groben Steinen und den schmalen Reifen des Motorrads. Jenny musste wieder einige Stück laufen weil ich das mit Beifahrer nicht geschafft hätte.
Dann kam plötzlich was absolut skurriles. Mitten im Wald an einem kleinen Bergaufstück stand eine Walze und versuchte da hoch zu kommen. Vergeblich. Die Fragen die sich sofort aufdrängten waren unter anderem: Wie lange die wohl schon versucht da hoch zu kommen, denn das sieht jeder, dass die da nicht hochkommen kann? Wie kommt die hier her, wenn die „Straße“ hierher aussieht als hätte die im Leben noch keine Walze gesehen? Wo will die hin? Was machen all die kleinen Kinder hier mitten im Wald? Haben wir irgendeine Chance da überhaupt dran vorbei zu kommen? Wie sieht die Straße hinter der Walze aus?
Ich hab den äußerst fruchtlosen Versuchen die Walze von der Stelle zu kriegen ne Weile zugesehen ehe ich mit den Männern geredet hab und gefragt hab ob wir da vorbei können. Tatsächlich war um die Walze sogar schon so eine Art Trampelpfad entstanden, die muss also echt schon ne ganze Weile dort stehen.
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Nichts geht mehr


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Aber das ist ja nicht unser Problem, wir kamen vorbei. Von da an war die Straße immer noch nicht besser. Es gab noch dazu ein paar tiefe Wasserlöcher zu durchqueren, was mich ordentlich dreckig gemacht hat.
Obwohl wir die rudimentäre Wegbeschreibung auf der Zigarettenschachtel hatten haben wir immer wieder Leute nach Liang Bua gefragt und alle haben die Straße entlang gezeigt.
Wir kamen auch langsam wieder in etwas besiedelteres Gebiet, es waren mehr Kinder auf der Straße die uns alle nachliefen und „Hello Mister“ riefen. Man merkt schon, dass hier sonst kein Tourist lang kommt. Jemals.
Dann wurde die Straße langsam wieder besser und nach ein paar Kilometer hatten wir die Höhle schließlich doch noch erreicht. Was für ein abenteuerlicher Weg. Und das ganz ohne das Motorrad auch nur ein mal umkippen zu lassen, eine Leistung auf die ich echt stolz bin.
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Eingang zur Höhle


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Die Höhle an sich war leider etwas enttäuschend viel zu sehen gab’s hier leider nicht. Man musste sich mit der Vorstellung begnügen, dass hier oben eben von 17000 Jahren kleine Hobbits lebten während unten im Tal schon der moderne Mensch zu Gange war.
Wir wollten nun wieder zurück nach Ruteng, die Straße war nun wieder in gutem Zustand. Falls irgendein Tourist mit privatem Fahrer zu der Höhle kommt, nehmen die mit Sicherheit diesen Weg.
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Ruteng im Tal


In Ruteng angekommen hatten wir auch noch genug Zeit uns das traditionelle Dorf Ruteng Pu’u anzusehen. Auch dort hin haben wir nur mit fragen gefunden. Das letzte Stück des Wegs musste zu Fuß bewältigt werden, es ging durch einen eindrucksvollen Bambuswald.
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Das Dorf an sich war dann eher wieder ne kleine Enttäuschung. Einzig die beiden Häuptlingshütten machten nen guten Eindruck, der Rest war wie in einem normalen Dorf.
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Häuptlingshütten


Danach war es sechs Uhr und wir sind zurück zum Café wo wir das Motorrad abgegeben und noch nen Kaffee getrunken haben. Wir erkundigten uns da auch wie wir am besten nach Bajawa kommen. Die meinten wir sollten zum Reisebüro gehen das ein paar Straßen weiter ist, die würden uns das buchen.
Wir sind dann da hin gelaufen und zu unserer großen Überraschung war der Bus für morgen schon voll. Die Dame hat dann aber noch bei einem anderen Reisebüro für uns angerufen und die hatten noch zwei Plätze frei. Morgen um sieben in der Früh sollte es losgehen.

Ruteng

Heute war wieder mal etwas früher aufstehen angesagt. Wir wollten heute per Bus in die nächst größere Stadt, Ruteng. Einen Platz für den Bus kann man in jedem Reisebüro hier buchen. Ich bin gegen neun zu dem Reisebüro in dem wir auch unseren Bootsausflug nach Komodo gebucht haben und hab da für den 11 Uhr Bus zwei Plätze reserviert. Unsere Lieblingsbäckerei hier hatte leider geschlossen, deshalb viel unser Frühstück eher mager aus. Dafür hatten wir noch genug Zeit um unser Zeug zu packen und uns fertig zu machen.
Der Bus kam mit etwas Verspätung, holte uns aber immerhin am Hotel ab. Es folgten gute vier Stunden Busfahrt nach Ruteng. Die Straße war sehr kurvenreich und führte ziemlich durch die Berge, Serpentinen rauf und runter. Man sah immer wieder kleinere Erdrutsche die die Straße erwischt hatten und an denen schon Arbeiter waren um sie zu beseitigen.
Man hatte ab und zu nen echt schönen Ausblick in die Täler runter, sattes Grün, Reisterrassen und einfache Hütten am Straßenrand.

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Im Bus


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In Labuan Bajo


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Die erste Kirche die wir sehen


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Da reisen wir schon komfortabler


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Wenn die Wäscheleine nicht mehr reicht


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Reisterrassen


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Pünktlich zu unserer Ankunft in Ruteng hat es dann angefangen zu regnen und der Busfahrer hat uns freundlicherweise zu einem Hotel gefahren. Das Hotel Ranaka gilt als das günstigste in der Stadt, entsprechend waren die Zimmer. Man hätte hier auch für 5 Euro ein Zimmer gekriegt, aber wir haben dann doch das teuerste genommen und die 10 Euro dafür ausgegeben. Dafür hatten wir wenigstens Fenster, ein eigenes Bad und eine Atmosphäre die nicht ganz so sehr an ein Gefängnis erinnert.

Komodo National Park Tag 2

Noch während wir schliefen hat unser Boot den Pier von Rinca angefahren. Beziehungsweise schlafen konnte man dann nicht mehr, die Motoren haben jeden geweckt. Es gab Toast mit Nutella zum Frühstück und so gestärkt ging es los zu unserer Wanderung auf Rinca. Auch hier waren wieder einige Varane zu sehen, obwohl hier für mich die Landschaft das größere Highlight war. Berge, Meer, Palmen, Wiesen, Adler, Buffel und Wildpferde ergaben zusammen ein beeindruckendes Panorama.

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Unser Boot, das mit blauem Rumpf


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Gespaltene Zunge


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Wir kamen auch an einem Nest vorbei, das laut der Ranger gerade Eier enthielt und tatsächlich kam uns auch schon kurz darauf ein Varan Weibchen entgegen um am Nest Wache zu halten. Uns ließ der Varane aber in Ruhe.
Wir wanderten für etwa zwei Stunden ehe wir wieder an der Ranger Hütte waren.
Danach ging es zurück an Bord und zum ersten von zwei Schnorchelplätzen für heute. Eine kleine Insel um die man in etwa einer halben Stunde herum schnorcheln konnte. Korallen gab es hier weniger als gestern, aber dafür wieder viele Fische.
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Danach ging es wieder zurück Richtung Labuan Bajo. Auf dem Weg dort hin machten wir nochmals halt an einer weiteren Insel zum schnorcheln. Auch hier wieder klares Wasser, so dass man die Korallen schon vom Boot aus sehen konnte. Einzig die Strömung hier hat den Spaß etwas getrübt. Man musste echt aufpassen nicht abgetrieben zu werden.
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Gegen vier hatten wir Labuan Bajo wieder erreicht. Wir sind wieder im Bajo Hotel eingecheckt und abends nochmal was essen gegangen. Für morgen war geplant gleich in der Früh mit dem Bus nach Ruteng zu fahren.

Komodo National Park Tag 1

Heute morgen um acht mussten wir am Hafen sein und es ging an Bord. Das Wetter heute war gut und unser erster Halt war gleich Komodo Island. Wir haben etwa vier Stunden gebraucht, die meiste Zeit davon waren wir oben auf dem Sonnendeck. Es ging vorbei an vielen unbewohnten und bewohnten kleinen Inseln. Kurz vor Komodo wurde unsere Geduld nochmal hart auf die Probe gestellt, denn wir hatten gegen eine wahnsinnig starke Strömung anzukämpfen. Obwohl die Motoren auf voller Kraft liefen kamen wir keinen Meter vorwärts. Links und rechts von uns waren Strudel zu sehen und ich dachte echt wir kommen heute nicht mehr an. Um die Wartezeit zu verkürzen wurde das Mittagessen serviert, welches erstaunlich gut war.

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Ablegen aus dem Hafen


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An Deck


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Sogar mit Segel unterwegs


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Fischerdorf


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Strömungen und Strudel vor Komodo


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Essen fassen!


Irgendwann haben wir uns dann aber doch durch die Strömung durch gekämpft und wir kamen in Sichtweite des Piers auf Komodo. Die Wolken hingen über den Berggipfeln der Insel und die ganze Szenerie wirkte irgendwie so als ob wir tatsächlich zur Jurasic Park Insel fahren würden. Im Gedanken an die uns erwartenden Komodo Varane gar nicht mal so abwegig.
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Anfahrt auf Komodo Island


Wir machten am Pier fest und gingen mit unserem Kapitän von Bord. Schon auf unserem Weg zur Ranger Hütte begegneten uns die ersten Tiere, allerdings keine Varane sondern Rehe, die bevorzugte Beute der Varane.
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An der Ranger Hütte mussten wir unsere Eintrittsgebühr abdrücken und bekamen zwei Ranger an die Seite die uns auf unserem Streifzug durch die Insel begleiten sollten. Bewaffnet waren sie auch, mit langen Stöcken an denen man schon die ein oder andere Bissspur eines Varans erkennen konnte. Da der letzte Todesfall hier aber schon fünfzig Jahre zurück liegt fühlten wir uns doch recht sicher.
Unser Weg führte uns in den Wald, vorbei an einem riesigen Nest eines Varans. Wir haben auch viele andere Tiere gesehen, Hirsche, Wildschweine und Kakadus zum Beispiel, nur die Varane hielten sich vorerst gut versteckt.
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Stöcke zur Verteidigung


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Varannest


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Blick von einem Hügel ins Inselinnere


Dann endlich haben wir den ersten entdeckt, ein noch ziemlich junger Varan, der es auf etwa einen Meter brachte. Viel mehr als uns argwöhnisch beobachten hat er aber auch nicht gemacht als wir auf ein paar Meter an ihn ran sind.
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Kleiner Varan


Weiter ging’s, wir wollten noch ein paar größere sehen. Der nächste ließ auch nicht lange auf sich warten. Ein Weibchen, deshalb nicht ganz so groß aber immerhin größer als der erste.
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Nötigt einem schon etwas Respekt ab sich da für ein Foto hinzustellen. Aber auch der hier blieb ruhig.
Wieder unten am Strand und an der Ranger Hütte waren nun mehrere zu sehen, sogar ein etwas aktiverer der durch die Gegend lief.
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Ausgewachsenes Männchen


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Laut dem Sicherheitsbrefing das wir zu Beginn gekriegt haben können die bis zu 25 Km/h schnell laufen. Wenn uns einer verfolgen sollte, sollen wir am besten im Zick Zack laufen und so schnell wie möglich auf nen Baum klettern.
Doch der hier trottete nur gemächlich vor sich hin.
So viele auf einem Haufen zu sehen war nochmal ein schöner Abschluss unseres Ausflugs auf Komodo Island. Es ging zurück an Bord und der nächste Programmpunkt war schnorcheln am Pink Beach. Der hat seinen Namen daher, dass überdurchschnittlich viele rote Korallen hier vom Meer zu Sand zermahlen wurden welche den Strand nun pink schimmern lassen.
Die Korallen unter Wasser waren der Wahnsinn, sehr vielfältig und wunderschön, alle erfreuten sich bester Gesundheit. Auch die Fische waren zahlreich und ne Schildkröte hat sich auch blicken lassen. Das war hier tatsächlich der erste Schnorchelplatz den ich bisher gesehen hab der sich mit der Karibik messen lassen kann.
Nach ner Stunde Schnorchelei sind wir wieder an Bord und wir sind aufgebrochen um unseren Ankerplatz vor der Insel Rinca, die zweite größere Insel im Komodo National Park, zu erreichen. Die Nacht brach noch während der Fahrt dort hin herein und entfernt war ein Gewitter zu hören, wir haben auch schon ordentlich Regen abbekommen. Da ich als scheinbar einziger um unsere fehlenden Navigationdgeräte Bescheid wusste war mir bei der Situation schon etwas mulmig, ich hab ja auf Gili Meno gesehen wohin das führen kann. Ich hab also des öfteren dem Kapitän einen Besuch abgestattet und mich nach der Situation erkundet. Er hat inzwischen sein Handy angeworfen um die GPS Navigation von dem Ding zu nutzen um uns nach Rinca zu bringen, immerhin.
Wir kamem auch tatsächlich dort an. Als wir endlich vor Anker lagen gab es erstmal Abendessen, auch wieder recht gut.
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Den Abend haben wir dann mit Sterne gucken auf dem Oberdeck verbracht. Weit abseits von allen Städten und sonstigen Lichtquellen war das auch ein echt klasse Sternenhimmel, gekrönt von mehreren Sternschnuppen.