Pitch Lake

Gestern hab ich noch mit Paul, einem anderen Weltreisenden den ich schon auf Barbados getroffen hab, und zwei Mädels aus Dänemark die ich über das Couch Surfing Netzwerk kennen gelernt hab, den Plan gefasst heute mal in den Süden der Insel zu fahren um uns dort den Pitch Lake anzusehen, wohl eines der größten Naturwunder auf Trinidad.
Dazu musste ich früh aufstehen, denn wir hatten geplant mit dem Water Taxi von Port of Spain nach San Fernando im Süden zu fahren und dort dann ein Maxi Taxi zum Pitch Lake zu nehmen. Ich musste also schon um 7:30 Uhr am Hafen in Port of Spain sein, denn um 8 Uhr war Abfahrt. Am Terminal hab ich mich mit Paul, Olivia und Clara getroffen. Wir haben die Tickets gekauft, 15 TT$ (keine 2€) für die etwa dreiviertelstündige Fahrt, und haben dann noch Frühstück an einer Hütten am Hafen geholt. Dann gings auf’s Schiff.
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Viel war auf dem Schiff nicht los, etwa zwanzig Passagiere. Die Überfahrt haben wir dann größtenteils damit verbracht uns gegenseitig von unseren Reiseabenteuern zu berichten. Dadurch wurde unter anderem auch meine Lust wiedererweckt nochmal per Anhalter mit nem Segelschiff auf ne andere Insel zu reisen. Da werd ich mich demnächst mal im Yacht Club umhören.
In San Fernando angekommen haben wir dann auch gleich ein Maxi Taxi gekriegt das nach Süden fuhr.

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Im Maxi Taxi


Die Fahrt, welche nochmal ne gute halbe Stunde gedauert hat, haben wir dann damit verbracht Pauls Handy zu lokalisieren, denn das hat er offenbar auf dem Schiff verloren. Also hab ich mit der Schiffsgesellschaft ein paar mal hin und her telefoniert und es hat sich dann herausgestellt, dass das Handy gefunden wurde und dann am Hafen in Port of Spain auf Abholung wartet. Ist also überraschenderweise gut ausgegangen.
Gegen 9:30 waren wir dann am Pitch Lake. Natürlich kam dann gleich der erste Touristenabzocker der uns die Tour durch den Lake für unglaublich günstige 50TT$ pro Person verkaufen wollte. Zum Glück hatten wir uns vorab informiert und wussten, dass die offizielle Tour nur 30TT$ pro Person kostet. Also haben wir die gebucht. Mussten allerdings warten bis um 10, denn erst dann wurde das Besucherzentrum geöffnet.
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Blick aus der Ferne auf den Pitch Lake


Dann gings los. Mit unserem Guide Lindsey sind wir auf den Pitch Lake raus gelaufen. Auf dem Weg dort hin sind wir an einem der vielen Cashew-Bäume vorbei gekommen und nun ist mir auch klar warum Cashews so viel teurer sind als andere Nusse. Pro Frucht gibt’s genau eine Nuss, und viele Früchte hat der Baum scheinbar auch nicht.
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Cashewbaum


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Cashewnuß


Dann sind wir am See angekommen. See klingt vielleicht etwas verwirrend, denn der Asphalt hier ist an der Oberfläche fast überall fest und begehbar. Die Oberfläche federt leicht, wenn man drüber geht, an manchen Stellen ist sie sogar so weich, dass man Fußabdrücke hinterlassen kann. Interessant auch der Geruch, an manchen Stellen sehr schwefelig, aber überall der Geruch den wohl jeder kennt und mag: Eine Straße an einem schönen Sommertag auf die es vor kurzem geregnet hat.
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Der ganze Pitch Lake ist unterteilt in Schollen von etwa 10 Metern Durchmesser an deren Rand aus der Tiefe frischer Asphalt nach oben gedrückt wird. Diese Regionen nennt man Mother of the Lake. Dort kommt dann der wirklich flüssige Asphalt hoch, den kann man auch richtig in Fäden raus ziehen.
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Mother of the Lake


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Ab und zu kommt auch einiges an Methan aus dem Boden raus. Was man damit machen kann wenn das in so einer Pfütze rausblubbert hat uns Lindsey gezeigt.


Die Tour hat ne halbe Stunde gedauert und war echt gut. So was sieht man nicht alle Tage.

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Da hat wohl jemand seine Schuhe verloren


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Am Schluss gings dann noch über nen schönen Teich am Rande des Pitch Lakes. Hätte nicht gedacht, dass so nah an dem Pitch Lake so viel wächst.
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War ne gute Tour. Aber danach wussten wir alle nicht was wir jetzt mit dem so angefangen Tag machen sollen. Also sind wir erst mal zum nächst besten Strand gelaufen. Aber wie alle Strände hier auf der Westseite der Insel war das Wasser eher weniger einladend und ich bin nur auf einer schönen Bank gesessen und hab den vielen Vögeln zugesehen.
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Mittags rum sind wir dann vom Strand wieder abgezogen und haben ein Taxi zurück nach San Fernando genommen. Es war Zeit für Mittagessen. Wir wollten eigentlich ein paar Doubles bei nem Straßenverkäufer kaufen, haben aber keinen gefunden. Deshalb sind wir in den Food Court einer Mall gegangen. Um drei sind die anderen drei dann mit dem Water Taxi wieder zurück nach Port of Spain gefahren. Ich bin noch in San Fernando geblieben, hatte einen Krankenbesuch zu machen. Carin wohnt hier in San Fernando und sie ist seit ein paar Tagen nicht so gut beieinander. Also hab ich da mal vorbeigeschaut. Es ging ihr aber immer noch gut genug um mich abends dann mit einem Steak zu bekochen.
Um halb acht hab ich mich dann auf den Weg zum Busbahnhof gemacht um nen Bus nach Port of Spain zu nehmen. Musste ne halbe Stunde auf den nächsten Bus warten aber dann war ich überraschend schnell Zuhause, hat nur etwas über eine Stunde gedauert.