Feuerwerk der Vögel

Heute bin ich um 8 aufgestanden, dann gab’s erst mal Frühstück, alles schon vorbereitet. Schinken mit Tomaten, Zwiebeln und Bohnen angbraten, dazu Salat, Toast und Früchte. Ich muss zugeben ich werd hier schon ganz schön verwöhnt.
Das ging dann auch gleich weiter, als ich gesagt hab, dass ich am Vormittag mal in die Stadt, Chaguanas, gehen wollte um mir ne SIM Karte fürs Handy zu kaufen hat meine Gastgeberin Marcelle gleich ihr Telefon rausgezogen und James angerufen dem sie dann den Auftrag erteilt hat mich rumzufahren. Auch sonst solle ich nicht zögern imh zu sagen wenn ich irgendwo hinfahren werden will. Er war praktisch mein privater Chauffeur. Wow. Als Backpacker nicht schlecht. James kam dann auch gegen neun vorgefahren und wir sind zu nem Telefonladen gefahren. Ich brauchte unbedingt ne SIM Karte mit Internetanschluß für mein Handy, denn bei Marcelle gab’s kein WLAN. Und ich muss mit so vielen Leuten Kontakt halten, dass ich einfach Internet brauch.
Umgerechnet 30 Euro hab ich dann für einen Monat gezahlt. Man könnte meinen, dass es eine ganz einfache Angelegenheit wäre. SIM Karte kaufen, Handy auf, Karte rein, Handy zu und los geht’s. Doch nicht hier. Ich will mich jetzt nicht in Details verlieren aber es hat ne gute Stunde gedauert bis es letztendlich funktioniert hat. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass das wohl zum Teil auch daran lag dass ich ein deutsches Handy hatte. Als das dann endlich lief sind wir wieder heim gefahren.
Kaum Zuhause angekommen ging’s eigentlich schon weiter. Marcelle wollte mir auf einer kleinen Inselrundfahrt ein bisschen die Sehenswürdigkeiten des Südens zeigen. Da hab ich natürlich nicht nein gesagt. Also wieder rein ins Auto und ab auf den Highway nach Süden. Unser Ziel war die PetroTrini Ölraffinierie. Marcelle hatte da was organisatorisches zu erledigen und uns hat das dann die Gelegenheit gegeben aufs Gelände der Raffinerie zu fahren. Schon beeindruckend. Und riesig. Hatte sicher die Fläche einer kleineren Stadt.
Danach sind wir über Nebenstraßen wieder nach Norden gefahren um an einer weiteren Fabrik vorbeizukommen die offenbar zu den Prunkstücken Trinidads gehört. Die Zementfabrik. Ich hab schon mehrfach von verschiedenen Leuten gehört, dass Trinis sehr stolz auf sich und ihre Inseln sind, aber dass das so weit geht eine Zementfabrik als Sehenswert zu bezeichnen hätte ich auch nicht gedacht. Immerhin, es sah fast schon weihnachtlich aus, all die Palmen von weißem Zementstaub überzogen…
Zurück in Chaguanas sind wir dann noch schnell in nen Supermarkt gegangen, ich wurde unzählige Male gefragt ob ich dies oder jenes mögen würde. Ich konnte schlecht überall nein sagen und wenn immer ich ja gesagt hab wanderte es in den Einkaufswagen.
Unser letzter Stop war dann an nem Früchtestand wo wir nochmal Früchte für ne ganze Kompanie gekauft haben.
Zuhause angekommen dauerte es dann auch nicht lange bis das Mittagessen fertig war. Es gab in erster Linie viel. Salat, Gemüse, Spearribs und Brot. Ich musste wirklich nichts tun außer essen, ich wurde nach allen Regeln der Gastfreundschaft verwöhnt. Ich musste kämpfen aber ich hab den Teller leer gebracht. Aber danach erst mal aufs Bett für ein Verdauungsschläfchen.
Um halb vier stand dann der nächste Programmpunkt an. Ich wollte in den Caoori Sumpf und dort ne Tour per Boot mitmachen. James war auch sofort zu Stelle um mich zu fahren und auch Marcelle, Judy und Jessy sind mitgefahren. Am Sumpf angekommen war ich erst mal angenehm überrascht, dass der Guide nur 60TT$ statt der 90TT$ wollte von denen ich im Internet gelesen hab. Für Jessy und Judy war’s aber zu viel, die wollten nicht mit. Und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht schnell genug geschalten hab. Eigentlich hätt ich sie einladen sollen. Das wären gerade mal 15€ mehr gewesen. Aber als ich das realisiert hab waren sie schon wieder mit James davon gefahren.
Um vier sind wir dann los gefahren. In meinem Boot waren etwa zwanzig Leute und wir sind langsam in den Sumpf rein. Ich muss sagen, dass ich Sümpfe echt mag. Das ist wie eine eigene Welt. Die Stille. Die schwere Luft. Die Gerüche die man hier wahrnimmt.
An Tieren haben wir auch alles mögliche gesehen, Schlangen die in den Mangroven gehangen sind, Krabben die Wurzeln entlang krabbelten, riesige Termitennester und natürlich Unmengen an Vögeln. Trotzdem muss ich sagen, dass mir die Everglades in Florida besser gefallen haben was die Flora angeht. Und Krokodile haben wir hier leider auch keine gesehen.

image
image
image
image
image

image

 

image
image
image
image
image
image
image
image
image
Das Highlight dafür war dann der Anflug der Scarlet Ibis in der Abenddämmerung auf ihre Nächtigungsinsel. Aus allen Richtungen kamen große und kleine Schwärme angeflogen. Wahnsinn. Die Vögel waren so knallrot wie ich noch kein Tier gesehen hab. Dazu dann das Kreisen der Schwärme über den paar Bäumen der Insel. Wie ein Feuerwerk. Einfach atemberaubend. Wer die Gelegenheit hat mal auf Trinidad zu sein, der darf sich das unter keinen Umständen entgehen lassen.


image
image
image
image
image
image
image
Um halb sieben war die Tour dann zu Ende und wir sind wieder am Ausgangspunkt angekommen. James stand auch schon bereit um mich nach hause zu fahren.
Da ich vom Mittagessen noch sehr voll war hab ich mich mit ner Banane und nem Apfel als Abendessen begnügt. Eigentlich wollte ich mich abends dann mit Ginelle noch auf ein paar Drinks im Move Towne treffen aber da um 9:30 schon alle hier irgendwie bettfertig waren wollt ich das dann doch nicht bringen und bin dann auch ins Bett gegangen.

Überraschungstag

Heute war Carins freier Tag und den wollten wir zusammen verbringen. Sie hat ne Überraschung für mich geplant und alles was ich wusste war ich soll Badesachen, nen Ausweis, Geld und Klamotten zum wechseln mitnehmen. Ich hatte asso überhaupt keine Ahnung was mich erwartet als ich um acht von ihr abgeholt wurde. Wir sind erst mal ne ganze Zeit lang durch die Gegend gefahren, was auch am Verkehr liegt der hier wirklich überall Staus produziert. Irgendwann wurde mir dann auch klar wo wir denn hinfahren: Zum Flughafen. Der Plan war per Stand-by nach Tobago zu fliegen. Denn Tickets die man hier für Flüge zwischen Trinidad und Tobago kauft haben keinen festen Abflug Termin, die kann man wie Bustickets jederzeit einlösen. Vorausgesetzt es sind Plätze im Flieger für die 12 Minuten Flugzeit frei. Aber wir haben einfach mal drauf gehofft das was frei ist. Es ist dann aber der extrem unwahrscheinliche Fall eingetreten, dass alle Vormittagsflüge gecancelled wurden, warum konnte uns auch keiner sagen. Die Idee war ja ganz nett, aber jetzt musste ein Plan B her. Um über den zu beraten sind wir erst mal wieder nach Port of Spain gefahren, dort gab’s ein nettes kleines französisches Restaurant wo wir dann gefrühstückt haben. Nicht billig aber eins der besten Frühstücke die ich je hatte. Inzwischen hat sich der Himmel über Trinidad auch zugezogen so dass unser Plan B, Kayak fahren im Chaguaramas National Park, eher flach fiel. Also brauchten wir nen Plan C der möglichst gut mit dem regnerischen Wetter harmoniert. Leider gibt es auf fast allen karibischen Insel so gut wie keine Indoor Aktivitäten was uns doch ziemlich stark auf Kino beschränkt hat. Kamen aber nicht wirklich gute Filme. Also haben wir den Plan C etwas modifiziert, sind zu Carins Freundin Jolene gefahren, was dank Verkehr ne gute Zeit lang gedauert hat, haben uns den Schlüssel für ihre Wohnung geholt und sind dort hin gefahren. Mag umständlich klingen aber ich hab bekanntlich keine Wohnung und Carin wohnt in San Fernando, was ziemlich weit im Süden liegt.
Wir haben uns dann also in Jolenes Wohnung auf die Couch geworfen und bei ein paar Tassen Tee und Wein den TV um etwas Unterhaltung bemüht, denn aus der doch recht großen DVD Sammlung konnten wir uns nicht auf einen Film einigen. Als dann um sechs Jolene von der Arbeit nach Hause gekommen ist sind wir zu dritt zum Abendessen gegangen. Hakka, ein Thailänder an der Ariapita Avenue.
War sowohl sehr gut als auch überraschend günstig. Nach dem Essen haben wir Jolene nach hause gefahren und dann hat mich Carin bei Ginelles Onkel abgeliefert. Doch offenbar hab ich heute noch nicht genug Zeit in nem Auto verbracht, denn ich musste nochmal die Unterkunft wechseln da Ginelles Onkel kurzfristig Besuch bekommen hat und das Zimmer braucht. Aber für Ersatz war schon gesorgt. Also alle Sachen gepackt und rein ins Auto. War auch gar nicht so weit weg. Ich habs erst so verstanden, dass ich in ein eigenes Apartment komm. War aber dann doch nicht so. Es war ein Haus in dem eine Familie wohnt und ich krieg bei denen ein Zimmer. Ich wurde sehr freundlich empfangen und alles und trotzdem hab ich mich irgendwie nicht ganz wohl gefühlt, das waren schließlich komplett fremde Leute zu denen ich da kam. Machte auf mich den Eindruck einer Familie, beziehungsweise Mutter mit vier Kindern, was sich im Nachhinein noch als Falsch herausstellen sollte. Ich wurde wie gesagt mit höchsten Ehren empfangen, trotz der späten Stunde. Was noch auffällig war: man ist hier scheinbar sehr religiös. In jedem Zimmer mindestens 3 christlich angehauchte Bilder und genau so viele Bibeln. Hab auch das beste Zimmer mit eigenem Badezimmer bekommen.

image

image

Viel blieb dann heute nicht mehr zu tun als schlafen zu gehen.

Umzug im Taxi

Heute morgen bin ich entsprechend früh aufgestanden jm mein Zeug rechtzeitig zu packen. Um acht ist dann Jeremy gekommen, der hat die Nacht wohl außer Haus verbracht. Wir sind nochmal durch die ganze Wohnung damit wir auch nichts vergessen und um neun haben wir das Haus dann verlassen. Um zwölf war ich mit Ginelle verabredet, wir wollten uns am KFC am independence square treffen und dann per Bus zu ihrem Onkel fahren. Ich hatte also noch etwas Zeit rum zu kriegen. Da ich mit all meinem Gepäck möglichst nicht mehr als nötig durch Port of Spain laufen wollte bin ich mit Jeremy zum Haus der Alliance Française gegangen und hab dort n bisschen in der regionalen Zeitung gelesen und etwas am Blog gearbeitet.

image

image

Um halb zwölf hab ich mich dann auf den Weg gemacht. Man sieht immer mehr, dass der Carnival vor der Tür steht. Inzwischen sind so gut wie alle Schaufenster, Terrassen und wichtige Gebäude von Zäunen umgeben um sie vor den Menschenmassen zu schützen.

image

Um zwölf war ich dann beim KFC. Ginelle kam ein bisschen später und wir sind dann zusammen zur Maxi Taxi Haltestelle gelaufen um zu Movie Towne zu fahren wo wir uns noch mit einer Freundin von ihr treffen wollten.
Die Maxi Taxis sind den ZRs in Barbados sehr ähnlich, kleine Vans, vollgestopft mit Sitzen. Einziger Unterschied: die fahren erst los wenn das Maxi Taxi voll ist. Wir mussten also ne viertel Stunde warten bis sich genügend Leute gefunden haben die das selbe Ziel wie wir hatten bevor sich das Maxi Taxi dann in den quälend langsamen Verkehr geschlängelt hat. In Movie Towne angekommen sind wir dann erst mal was essen gegangen, in Popeye, eine Fast Food Kette die mich gute zehn Minuten auf meine Bestellung warten ließ. War auch nicht besonders gut.
Hier haben wir auch Karen getroffen, die kannte ich auch schon von ihrem Besuch auf Barbados. Die hat uns dann wieder mit in die Stadt genommen von wo aus wir uns ein Taxi nehmen wollten. Die Sache mit den Taxis läuft hier scheinbar auch etwas anders ab. Offizielle Taxis gibt’s so gut wie keine, dafür mehr oder weniger private Fahrer die ohne Taxilizenz durch die Gegend fahren. Normalerweise würde ich da niemals mitfahren aber weil Ginelle dabei war hab ich mich mal drauf verlassen, dass das schon so passen wird. Auch meinen Großen Rucksack hab ich nur höchst ungern in den Kofferraum gelegt und die ganze Fahrt über ein Auge drauf gehabt. Noch dazu sind während der Fahrt noch mehr Leute zugestiegen, die irgendwie in die selbe Richtung wie wir wollten. Ich hab also so ziemlich gegen jeden Grundsatz verstoßen der einem hier ans Herz gelegt wird.
http://weltreise-info.de/reisealltag/taxifahrten.html
Der Fahrpreis für ne halbstündige Fahrt hingegen war unschlagbar günstig. 8 TT$ was ziemlich genau einem Euro entspricht.
Als wir dann bei Ginelles Onkel angekommen sind hab ich auch gleich mein Zimmer gezeigt bekommen. Angenehm großes Bett und auch sonst ganz nett. Kurz darauf wurden Ginelle und ich dann noch auf eine Besichtigungstour zu dem Apartmentkomplex den Ginelles Tante gerade bauen lässt gefahren. Wir haben das also besichtigt und sind anschließend mit ihrer Tante und ihrem Cousin noch auf ein paar Doubles und zwei Kokosnüsse gegangen. An nem heißen Tag ist eiskaltes Kokoswasser frisch aus der Kokosnuss einfach super.
Danach ging’s zurück zu ihrem Onkel. Ich wollt mich eigentlich nur mal kurz hinlegen aber irgendwie hat mich die Müdigkeit so überkommen, dass ich eingeschlafen bin.

Maracas Bay

Heute um 10 wurde ich von Carin, Jolenne, ebenfalls aus Südafrika und Ramiro (Columbien) abgeholt. Das Ziel für heute war Maracas Bay, wie schon gestern. Das Wetter hat allerdings nicht ganz so gut mitgespielt. Bei der halbstündigen Fahrt über die Berge war die Straße schon des öfteren regennass. Hat dem Regenwald durch den die Straße führt aber nochmal so das gewisse Extra gegeben, all das eh schon satte grün wirkte noch kräftiger. Kurz vor der Maracas Bay haben wir dann noch schnell an nem Aussichtspunkt angehalten.

image

Nordküste Trinidads

Am Strand selber war ganz schön was los. Wir haben aber noch ein paar Liegestühle gekriegt. Die Wellen hier waren recht groß, das Wasser hatte nen grünlichen Touch. Außerdem gab’s dort ne doch merkliche Strömung ujd das Wasser wirkte recht kühl. Kann aber auch sein, dass das an der Bewölkung lag. Was es noch zu sehen gab waren ne Menge Pelikane die über dem Wasser kreisten und sich auf die Fische stürzten. Dürfte das erste Mal sein, dass ich so viele Pelikane in freier Wildbahn sehe.
Inzwischen hab ich auch telefonisch mit Ginelle beziehungsweise ihrem Onkel meine Unterkunft für die nächsten Tage klar gemacht. Muss also so wie’s aussieht nicht in die abgelegene Berghütte ziehen.
Bevor wir den Strand am späten Nachmittag wieder verlassen haben, haben wir uns nochmal eine der für diesen Strand typischen Leckerbissen besorgt. Bake ’n‘ Shark. Ein fritiertes Haifisch Steak im Brötchen. War ganz gut, durch das frisieren ist aber nicht mehr viel Eigengeschmack vom Hai übrig geblieben.
Danach ging’s zurück nach Port of Spain. Die Mädels mussten ihre Kostüme für Carnival abholen. Im Prinzip wenig Stoff für viel Kohle. Aber ganz nett anzusehen. Danach sind wir zu Jolenne gefahren und haben nen Movie Abend gemacht.
Nachdem mich Carin auf dem Weg nach San Fernando Zuhause abgesetzt hat, hab ich mir erst mal noch ne Kleinigkeit zu essen gemacht, das Zeug muss ja bis morgen weg sein. Dachte ich zumindest. Denn als ich mir grad so meinen Toast schmier klopft es plötzlich an der Tür und die Vermieterin steht draußen. Sie war der festen Überzeugung Jeremy und Margot mitgeteilt zu haben, dass am Sonntag abend das Haus zu räumen ist. Ich hingegen hab immer Montag früh gehört. Nach etwas hin und her diskutieren haben wir uns dann drauf geeinigt, dass ich die Nacht noch bleiben kann, morgen früh aber raus muss. Hatte ich ja sowieso geplant.

Beach Volleyball

Hab heute mal wieder ein bisschen länger geschlafen, so dass ich gleich Frühstück und Mittagessen miteinander verbinden konnte. Nudeln mit Tomatensauce. Kein kulinarischer Höhepunkt aber auch nicht schlecht.
Um zwei hab ich mich dann auf den Weg gemacht um mich mit David zu treffen den ich letzten Mittwoch beim Volleyball spielen kennengelernt habe. Er nimmt mich mit zum Maracas Beach wo wir heute eine Runde Beach Volleyball spielen wollten und zeigt mir danach das Apartment das er bei sich frei hat wo ich dann die nächsten zwei Wochen wohnen könnte. Er hat eigentlich auch ein gutes Leben, ist gute fünfzig, repariert Yachten und arbeitet mal in diesem Land, mal in jenem. Kommt aus Kanada und wohnt schon seit zwanzig Jahren auf Trinidad. Demnächst will er hier aber alles verkaufen und nach Kolumbien ziehen. Soll sehr schön sein dort.
A propos schön beziehungsweise umwerfend: Die Straße die man fahren muss um zur Maracas Bay zu kommen wo wir heute spielen ist der Hammer. Sie überwindet den nördlichen Gebirgszug von Trinidad, schlängelt sich durch Täler und über Bergkuppen und überrascht immer wieder unvermittelt mit nem wahnsinnigen Ausblick. Und links und rechts tropischer Regenwald. Mit David’s Pickup Truck sind wir zwar ganz gut vorwärts gekommen aber ich hätte schon einiges dafür gegeben stattdessen auf nem Motorrad zu sitzen. Ne Strecke wie aus dem Bilderbuch.
Als wir dann am Strand angekommen sind haben wir erst mal nicht schlecht gestaunt, dass wir beiden tatsächlich die einzigen beiden Volleyball Spieler waren. Netz und Ball hatten wir zwar aber zu zweit ist ja dann doch n bisschen langweilig. Aber: man darf nicht vergessen, dass wir ja hier in der Karibik sind, dass heißt es gilt karibische Zeit. Und ne gute Stunde nach der vereinbarten Zeit waren wir dann auch schon sechs Leute. Also das Netz im Sand aufgebaut, ein paar der anderen Leute am Strand gefragt ob noch wer mitspielen mag und schön konnten wir fünf gegen fünf spielen. Gespielt haben wir bis Sonnenuntergang um sechs, nur der konstante doch recht starke Wind vom Meer her hat etwas gestört. Ansonsten wars super.

image

image

Die Bucht war übrigens auch recht nett anzusehen. Sandstrand mit ein paar Palmen drauf und landeinwärts hoch aufragend die mit Regenwald überzogenen Berge.

image

image

Aber an die Strände von Barbados kommt der hier trotzdem nicht ran.
Als wir dann alles wieder zusammen gepackt hatten sind wir eben zu Davids Haus gefahren. Das lag nördlich von Port of Spain. Abseits und in den Bergen. Aber so richtig. Die Straße dort hin war teilweise wirklich extrem steil. Sein Haus war aber ganz nett, alles selbst gebaut und unabhängig. Solarzellen auf dem Dach, Regenwassertanks, sogar seinen Kaffee baut er selber an. Und gerade eben baut er an drei Apartments und eins davon ist fast bezugsfertig, das könnt ich haben. Ich finds hier ja schon echt super, total abgeschieden aber eben auch total abgeschieden. Um irgendwie in die Stadt zu kommen müsst ich mir ein Auto mieten. Und das sieht zur Zeit eher schlecht aus. Aber als letzte Zuflucht ists ganz gut das bei der Hand zu haben. Das wären halt dann zwei Wochen isolierter Urlaub den ich mit nichts anderem als Lesen und arbeiten auf der Baustelle verbringen könnt. Hab ihm auch gesagt ich werd mich noch weiter nach Alternativen umsehen und mich melden wenn ich doch nichts anderes find. Danch hat er mich nach hause gefahren und ich hab den restlichen abend mit Jeremy am Fernseher verbracht.

Einbrecher und Ausgeher

Der Tag heute hat mit einer ordentlichen Portion Aufregung begonnen. Um fünf Uhr in der früh klopft Margots Vermieterin an die Tür und fragt warum unsere Tür mitten in der Nacht offen steht. Es war dann recht schnell klar, dass wir die Tür nicht aufglassen hatten sonder bei uns eingebrochen wurde. Die Fenster die wir offen hatten waren zwar vergittert, allerdings haben die Einbrecher wohl einen Schlüsselbund auf dem Küchentisch gesehen und diesen mit einem Besen zum Fenster geangelt. Und dann einfach zur Haustür rein. In unsere Schlafzimmer sind sie zum Glück nicht gekommen, nur in Wohnzimmer und Küche. Da waren dann an Wertgegenständen nur Margots Laptop und Geldbeutel, was dann auch das einzige war was geklaut wurde. Ich hatte alao Glück im Unglück.
Die Polizei ist dann auch erstaunlich schnell angerückt. Dann ging das ganze ganze Programm los, Befragungen, wobei wir natürlich zur Tatzeit alle geschlafen habe, Kriminaltechniker sind gekommen um Fingerabdrücke zu suchen und von uns zu nehmen, Fotos wurden gemacht und wir nochmal explizit daran erinnert niemals nen Schlüssel oder andere Wertgegenständen offen sichtbar rumliegen zu lassen. Und Fenster, auch wenn vergittert, immer schließen. Zu nem richtigen Frühstück sind wir auch nicht gekommen, ich bin nur mal los um ein paar Doubles zu holen.
Dann ging die richtige Arbeit los. Der schwarze Puder der zum Fingerabdrücke sichtbar machen verwendet wurde musste wieder weg. Und das war kein Spaß. Denn der hat sich in erster Linie einmal im ganzen Haus abgesetzt. Man konnte den dann auch nicht einfach so wegwischen, nur etwas verschmieren. Im Klartext: wir haben gute zwei Stunden geschrubbt bis wir die Wohnung halbwegs entschwärzt hatten.
Gegen Mittag waren wir dann damit durch und ich hab mich auf den Weg zum Supermarkt gemacht um mir etwas Guthaben für die SIM Karte die mir Margot für mein Handy gegeben hat zu kaufen. Musste ein paar Anrufe tätigen um meine Unterkunft für die nächste Woche zu organisieren, hab aber irgendwie nie jemanden erreicht. Zu allem Überfluss ist dann auch noch unser WLAN ausgefallen. Und das wo ich überaus wichtige Gespräche auf WhatsApp zu führen hatte und damit auf Internet angewiesen war. Denn wie das so mit dem Reisen ist, man trifft jede Menge Leute. Manche mehr, manche weniger interessant. Und ganz wenige sogar so interessant, dass man sie gerne näher kennenlernen möchte. Carin wäre zum Beispiel so ein Fall. Die hab ich letzten Samstag beim Hash getroffen. Wir hatten auch gar nicht viel Zeit uns zu unterhalten, im Prinzip hat’s gerade mal für Name, Herkunft, Beruf und so gereicht. Und eben um Handynummern auszutauschen. Und im Laufe der Woche haben wir uns dann drauf verständigt uns heute Abend mal zu treffen. Da ich von klassischen Dates a la Kino oder Restaurant nicht viel halt, mir allerdings auch der Background dafür was man hier sonst machen kann fehlt, hab ich sie was aussuchen lassen, mit der Bedingung, dass es eben was nicht alltägliches ist.
Doch zuerst mussten wir uns mal treffen, denn sie wohnt im Süden Trinidads und das ist ne ganz schön lange Fahrt. Ich brauchte also WLAN um auf dem laufenden zu bleiben wo und wann sie denn in meiner Nähe ankommt. Die einfachste Lösung des Problems war gleichzeitig auch die eleganteste. Die Brooklyn Bar hat kostenloses WLAN. Zwischendurch hab ich dann noch Margot verabschiedet, denn die fliegt für die erste der beiden Wochen in denen sie aus ihrer Wohnung geworfen wird nach Barbados.
Um halb sieben ist Carin dann gekommen und wir haben uns auf den Weg zur einzigen Minigolf Anlage auf Trinidad gemacht. War zum Glück nicht all zu weit weg, etwas nördlich von Port of Spain. Die Anlage war interessant, aber nicht mit europäischen zu vergleichen. Hatte ein bisschen was von nem Schrottplatz, man musste durch recht viele Regenrinnen und Autoreifen spielen, man konnte glatt den Eindruck gewinnen, da wurde einfach alles genommen was irgendwo rumlag und daraus dann die Anlage gebaut. War aber sonst ganz gut. We sich jetzt wundert warum’s keine Bilder gibt: Bei nem Date zieh ich sicher kein Smartphone aus der Tasche.
Nachdem die achtzehn Löcher gespielt waren sind wir noch an die Bar gegangen. Das ganze war nicht nur ne Minigolf Anlage sondern hat sich selbst als Game Center bezeichnet, deshalb standen da noch ne Karaoke Maschine (Nein, danke) und allerlei anderer Automaten rum. Nachdem wir dann da ne gute Stunde verbracht haben und es Zeit zu gehen war hat sie mich gefragt ob ich noch Lust auf ein bisschen was abenteuerlicheres hab. Wer mich kennt weiß, dass ich dazu niemals Nein sage. Wir sind also in ihr Auto und sie wollte mit mir zu einem ihrer Lieblingsorte auf Trinidad fahren. Hat ne gute halbe Stunde gedauert, durch den Nationalpark Chuagaramas. Die Straße komplett unbeleuchtet, links und rechts nur Dschungel. War ja schon sehr gespannt was mich da erwartet. Als wir dann am Ende der Straße ankamen war ein riesiger Parkplatz, bis auf ein Auto komplett leer. Ein etwas mulmiges Gefühl hatte ich da ehrlich gesagt schon. Wir sind dann so nen kleinen Weg bergab gegangen und plötzlich hat sich dann aus dem Dickicht die Macqueripe Bay vor uns geöffnet. Wow. Um uns herum komplette Dunkelheit, nur der Mond hat etwas Streulicht gegeben. Die Wolken haben sich auch recht bald verzogen, so dass wir einen atemberaubenden Sternenhimmel hatten der von keinem Umgebungslicht gestört wurde. Wie in Marokko in der Wüste. Dazu standen wir in den Wellen am Sandstrand und, was ich hier auch zum ersten Mal gesehen hab, wurden von Leuchtplankton umspült. Sah aus wie kleine Glühwürmchen im Wasser. Alles in allem muss ich ehrlich zugeben, romantischer geht’s nicht mehr.
Irgendwann so gegen halb elf ist dann ne Truppe Nachtfischer angekommen, das haben wir dann für uns als Zeichen genommen uns wieder auf den Heimweg zu machen. Gegen elf war ich dann Zuhause und bin ziemlich müde gleich ins Bett, war ja n langer Tag.

Zoo und Volleyball

Heute bin ich 9 aufgestanden um dann nach einem kurzen Frühstück dem Zoo einen Besuch abzustatten. Margot macht da gerade ihren wöchentlichen Freiwilligendienst, deshalb war heute ein guter Tag da mal vorbei zu schauen. Ist auch nicht all zu weit weg, ne dreiviertel Stunde laufen und ich war da.

image

Auf dem Weg zum Zoo


Nach dem ich den wirklich billigen Eintritt (20TT$) gezahlt hab musste ich mich erst mal in Schatten setzen und im Zoo Café ein kühles Bier trinken, denn heute war ein echt heißer Tag und der Weg hier her war selten im Schatten.
Der Zoo war jetzt nicht besonders groß oder spektakulär, konnte aber mit einer ganze Menge Vögeln, hauptsächlich Papageien, und Affen aufwarten. Auch vier Löwen und zwei Giraffen waren zu sehen. Das Aquarium war eher bescheidener Natur.
image
image
Margot hatte um 12 Feierabend und hat mich dann noch ein bisschen auf einer privaten Tour durch den Zoo geführt.
image
Anschließend sind wir noch ein Stück durch den botanischen Garten gegangen, der ist gleich um die Ecke.
image
image
Es war dann auch langsam mal wieder Zeit ne Kleinigkeit zu essen, also sind wir ins Rituals gegangen, was das karibische Äquivalent zu Starbucks ist. Dort hab ich mich dann mit nem Kaffee und einem jamaicanischen Patte gestärkt. Ist so eine Teigtasche gefüllt mit allerlei mehr oder weniger unidentifizierbaren Sachen. Schmeckt aber sehr lecker. Danach ging’s nach hause und ich hab mich fertig gemacht für eine Filmvorführung in der Alliance française. Zu der hat mich Jeremy gestern eingeladen, er ist der Direktor dieser Einrichtung die die französische Sprache und Kultur den Leuten hier näher bringen will.
Der Film war natürlich französisch, hatte aber englische Untertitel, die aber meiner Meinung nach alles andere als gut übersetzt waren. Vom Film hab ich wohl so die Hälfte verstanden, der Rest ergab sich aus den Untertiteln und der Handlung. War jetzt kein filmisches Meisterwerk aber man hats schon anschauen können.
Gleich im Anschluß um sieben Uhr bin ich dann mit Margot zum Volleyball spielen gegangen. Das waren zum Großteil Leute die ich auch schon am letzten Samstag beim Hash getroffen hab. In einem Park haben wir ein Volleyball Netz aufgebaut und dann ging’s los, 5 gegen 5. Hat etwas gedauert bis ich wieder drin war, denn dass ich das letzte mal ernsthaft Volleyball gespielt hab war wohl noch vor meinem Abitur. Hat aber echt Spaß gemacht. Wir haben auch lange gespielt, zweieinhalb Stunden. War auch ne recht gute Atmosphäre, denn um uns herum im ganzen Park, der von ein paar Flutlichtern beleuchtet war, waren lauter Leute die irgendwelchen Sport gemacht haben. Ob Basketball, Tennis, Kricket, Laufen, Rennradfahren oder einfach an den öffentlichen Fitnessgeräten. Damit hat sich für mich bestätigt was Margot mir über Trinidad gesagt hat: Es ist nicht nur eine Party Insel, sondern auch eine Sport Insel. Hängt sicher miteinander zusammen, es ist ja bald Carnival und da will natürlich jeder nen präsentierbaren Körper haben wenn man schon halbnackt durch die Straßen läuft.
Als wir um halb zehn das Netz dann wieder abgebaut haben sknd wir noch so ein bisschen ins Gespräch gekommen und David fragte ob wir zufällig noch ne Unterkunft für die Carnivalszeit brauchen. Ich konnte mein Glück kaum fassen, dass mir das so einfach in den Schoß fällt. Denn ab nächstem Montag steh ich ohne Dach überm Kopf da, denn Jeremy und Margot müssen ihre Wohnung ja für zwei Wochen verlassen. Also schnell Telefonnummern ausgetauscht und gesagt, dass ich mich morgen diesbezüglich mal melde.
Danach musste erst mal was zu essen her, denn Margot und ich waren inzwischen ziemlich hungrig. Wir sind dann in unseren total verstaubten Klamotten zu Pizza Hut und haben uns was zum mitnehmen bestellt. Das hat dann eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis das fertig war. Dann gings nach hause und erst mal unter die Dusche.
War soweit ein echt guter Tag der dann noch etwas getoppt wurde: Ginelle aus Barbados meinte ich könnte während der Carnivalszeit auch bei ihrem Onkel unterkommen. Nachdem ich also heute morgen noch überhaupt nicht wusste wo ich denn die nächste Woche nen Platz zum schlafen finden kann, hab ich heute abend schon zwei Angebote aus denen ich sogar auswählen kann. Und das ganze ohne irgendeinen Aufwand meinerseits. Man muss einfach n bisschen auf sein Glück vertrauen. Oder wie man auch in meiner Familie sagt: Einfach mal in den Tag hineinleben, irgendwer wirds schon richten.

National Museum

Heute wollt ich mir mal das national Museum von Trinidad und Tobago anschauen. Das befindet sich gleich neben der Savannah und ist damit für mich in nem 20 Minuten Fußmarsch zu erreichen. Noch dazu liegt das Museum knapp an der Straße die beispielsweise das Auswärtige Amt auf seiner Homepage als Grenze in östliche Richtung der Innenstadt von Port of Spain nennt. Weiter nach Osten sollte man tunlichst nicht gehen. Wenn ich hier so durch die Straßen laufe, dann muss ich schon sagen es ist ein etwas anderes Gefühl als auf Barbados. Die Leute sind jetzt nicht unbedingt unfreundlicher, aber als Europäer wird man von den einen oder anderen etwas intensiver gemustert. Teilweise fühl ich mich auf den Straßen nicht 100%-ig wohl. Vielleicht ist das auch nur Einbildung weil ich eben im Vorfeld recht häufig davon gehört hab, dass die Kriminalitätsrate hier deutlich höher ist. Aber es fällt schon auch auf, dass ich am Tag sicher zehn mal ne Autoalarmanlage höre oder dass, und das ist nicht übertrieben, keine Viertelstunde vergeht ohne dass ich eine Polizeisirene höre.
Was noch auffällig ist: Die großen Ölfirmen scheinen Trinidad ganz schön im Griff zu haben. Recht ansehnliche Bürotürme in bester Lage und man sieht kein Plakat das auf irgendeine Veranstaltung hinweist auf dem nicht mindestens einer dieser Konzerne als Hauptsponsor auftritt. Weils zum Thema passt: Der Liter Diesel kostet hier übrigens 2,50. Allerdings TT$. Will man das mal eben in Euro umrechnen, dann teilt man dass durch acht. Macht satte 31 Cent, da macht tanken wieder Spaß.
Doch nun zum Museum. An sich sehr informativ und umfangreich. Deckt alle Aspekte von Trinidad und Tobago ab, von Geologie, Ökologie über Geschichte und Kultur bis hin zu einer kleinen Nationalgalerie. Ist zwar kein Louvre aber doch ganz nett anzusehen. Man muss aber schon sagen, dass das Museum schon bessere Zeiten gesehen hat. Da wäre ne Rundumerneuerung dringend erforderlich. Ein Exponat hat mich übrigens ganz besonders überrascht: Eine Beschreibung wie Sir Rayleigh vor ein paar hundert Jahren eine kleinere Inseln hier übernommen hat. Denn dieses Dokument hing ohne Beschreibung oder Erklärung an der Wand. Und ich vermute mal ich war seit langem der einzige der lesen konnte was den da genau steht, denn der Text war nicht nur in Frühneuhochdeutsch geschrieben sondern auch noch in Fraktur. Und die Qualität war auch nicht mehr die beste, hatte teilweise echt Mühe mit dem Entziffern.
Nach ein paar Stunden, so gegen drei hab ich mich dann mit einem kleinen Umweg vorbei an der Oper auf den Nachhauseweg gemacht.

image

Oper


image

Auf dem Weg zurück


Um vier war bin ich dann zusammen mit Margot zu einer kostenlosen Probestunde ins Fitnesscenter gegangen. Wir haben da so nen Kurs mitgemacht der sich Cross Fit nennt. Die im großen und ganzen doch eher faulen drei Monate auf Barbados haben offenbar durchaus ihren Tribut gefordert. Ich war danach schon richtig verschwitzt. Aber es war gut.
Danach ging’s heim und ab unter die Dusche. Der Hunger hat sich dann auch langsam gemeldet und wir wollten praktisch als kleinen Snack ne Portion Hummus zubereiten. Also Kichererbsen, Öl und Knoblauch (mehr Zutaten hatten wir nicht) in den Mixer und püriert. Dann zum runterkühlen in den Kühlschrank und anschließend aufs heiße Toastbrot. War soweit ganz gut, nur nächstes mal würd ich ne Knoblauchzehe weniger reintun.
Als Jeremy dann von der Arbeit kam sind wir zusammen auf ein Bier in die Brooklyn Bar und haben und anschließend noch ein paar Doubles geholt. Und dann war ich auch schon richtig reif fürs Bett.

Organisatorisches

Heute hatte ich viel zu tun, deshalb bin ich schon um 8 aufgestanden. Ich musste mich zum einen mal um eine Unterkunft für die kommenden Tage kümmern, da ich hier nur bis zum 24.2. bleiben kann. Aber da das natürlich die Karnevalszeit ist wirds wohl etwas schwierig werden da was aufzutreiben. Dann hab ich mich heute mal per Mail bei Archie in Venezuela erkundigt wie denn so die Lage vor Ort ist, ob man da bei all den Protesten und Ausschreitungen die derzeit durchs Land fegen halbwegs sicher in Venezuela reisen kann. Denn alle Leute die ich unterwegs getroffen hab und die in Venezuela ne Zeit lang gelebt haben, raten mir eher davon ab. Da muss die Lage aufmerksam beobachtet werden.Außerdem musste ich noch zum Supermarkt und Wäsche musste auch mal wieder gewaschen werden. Und dann war da noch der große Block der Bloggeinträge der letzten Tage. Da sind auch nochmal vier bis fünf Stunden Arbeit reingeflossen. Ich hasse das Gefühl wirklich wenn sich da zu viel Arbeit anstaut. Deshalb wollt ich da heute mal ordentlich was abarbeiten. Das Wetter sah eh etwas regnerisch aus. Um sechs hatte ich dann auch genug und ich bin auf ein Bier in die Brooklin Bar gegangen. Da hab ich dann auch auf Margot gewartet bis sie aus der Arbeit kam. Wir sind dann so bis um halb acht geblieben bis wir dann nach hause sind. Da war dann erst mal was zu essen auftreiben angesagt. Wir wolltens relativ billig haben, deshalb sind wir auf die Ariapita Avenue gegangen und haben uns jeder ne Portion fritiertes Hähnchen mit Pommes und Salat für 4,5€ geholt. Auf dem Heimweg sind wir dann nochmal an der Brooklin Bar vorbeigekommen und auf ein Bier wollten wir dann schon noch bleiben. Jeremy kam dann auch noch dazu. Es blieb dann auch bei einem Bier und wir sind um zehn nach Hause und bald darauf ins Bett.

PANorama

Heute Vormittag ging der Tag ganz gemütlich mit nem Frühstückssandwich los. Als ich gestern den Toast dafür gekauft hab muss ich wohl etwas daneben gegriffen haben, denn ich hatte keinen normalen Toast sondern einen Plantain Toast erwischt. Das ist so ne Art Banane die hier wächst und das gibt dem Toast so nen süßlichen Geschmack. Aber nicht schlecht.
image
Nächster Punkt auf der Tagesordnung war dann die Tickets für eine Carnival Party zu bezahlen. Dafür mussten wir alle erst mal zur Bank rennen, denn 500 TT$ war mehr als ich noch übrig hatte. Als das dann erledigt war hab ich Zuhause auf der Couch erst mal n bisschen gelesen und gewartet bis Margot einen Teil ihrer Arbeit fertig hatte. Um drei haben wir uns dann auf den Weg zur Savannah gemacht, dem größten Park der Stadt und gleichzeitig, wenn man den Trinis glauben darf, der größte Kreisverkehr der Welt. Dort fand heute das PANorama statt, das große Finale der Steel Pan Meisterschaft in der alle Gruppen des Landes gegeneinander antreten um den besten unter ihnen zu ermitteln. Tickets dafür hätten 400 TT$ gekostet, was gute 50€ gewesen wären. Das war uns dann aber doch zu viel. Wir sind dann erst mal etwas außerhalb des Veranstaltungsgeländes rumgelaufen und haben den Bands beim Einzug zugesehen.
image
Dann haben wir noch nen Bereich gefunden wo man umsonst rein konnte, war nicht direkt an der Bühne wo das eigentliche Vorspielen stattfand sondern vor dem Gelände, wo sich die Bands warmgespielt haben. So haben wir also auch noch ne ordentliche Portion Musik auf die Ohren bekommen. Wir waren natürlich bei weitem nicht die einzigen dort, aber ich sag ma ich hab keine fünf Leute gesehen die ich als Touristen identifizieren hätte können.
image
Wir haben dann da noch ein paar Leute vom Hash gestern getroffen mit denen wir uns bei ein paar Bier unterhalten haben. Die Stimmung war allgemein sehr gut und auch das Wetter war exzellent.
image
image
image
image
image
image
image
War also ganz cool, auch ohne den Eintritt gezahlt zu haben.
Gegen sechs haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht, denn wir wollten noch vor Sonnenuntergang aus dem Park raus sein. Ich glaub zwar nicht, dass das heute bei so vielen Leuten hier ein Problem gewesen wäre aber sicher ist sicher. Da wir recht hungrig waren haben wir noch nen kurzen Abstecher zum McDonalds gemacht, was bei mir auch schon ne ganze Weile her ist. In Europa hab ich den Big Mac immer gemieden, ich fand ihn im Vergleich zu den anderen Burgern immer maßlos überteuert. Aber hier kostet er mit nur 1,80€ gerade mal 20 Cent mehr als ein Cheeseburger, da hab ich dann doch zugelangt.
Anschließend sind wir eigentlich direkt in die Brooklyn Bar gegangen wo wir dann auch Jeremy getroffen haben. Außerdem sind wir mit zwei Lehren, Physik und Französisch, ins Gespräch gekommen. Da musste ich natürlich wieder man Französisch hervorholen, denn sobald eine Gruppe aus hauptsächlich Franzosen besteht tendieren die schon sehr dazu französisch statt englisch zu reden.
Margot ist dann irgendwann nach hause verschwunden und ich wollte mir mit Jeremy noch ein paar Doubles holen. Leider konnten wir keinen Stand finden der die verkauft hätte, also mussten wir auch Chicken Kebab ausweichen, was auch nicht schlecht war.