The Hash

Heute war n richtig langer Tag. Das hat schon damit angefangen, dass wir um 6:30 Uhr aufstehen mussten, denn um sieben waren Margot und ich mit Matthew zum Wakeboarden verabredet. Wir sind also runter zum Yacht Club gefahren wo es um sieben eben losgehen sollte. Aber wie auch schon auf Barbados nimmt mans hier mit den Zeiten nicht all zu genau, so dass wir erst um 7:30 mit den Booten im Wasser waren. Das Meer, das ich heute hier zum ersten Mal gesehen hab, lag spiegelglatt da, also ideale Bedingungen. Es wirkte nur unglaublich dreckig.
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Auf dem Wasser hab ich dann Margot und Matthew den Vortritt gelassen. Es sieht gar nicht mal so schwer aus. Allerdings haben die das ja schon öfter gemacht und von Margot weiß ich, dass sie ne sehr gute Snowboarderin ist, was sicherlich hilft. Als ich dann an der Reihe war gab’s nen zwei Minuten Crash Kurs zur Technik, dann wurde mir das Board angeschnallt und ich war auch schon im Wasser. Das Seil in der Hand hab ich dann drauf gewartet das das Boot mich zieht und ich hoch komm. Die ersten zwei Versuche sind noch gescheitert, beim dritten hats dann geklappt. Macht echt Laune, geht aber wahnsinnig in die Beine. Das war auch der Grund warum wir alle zehn Minuten gewechselt haben.
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Um neun waren wir dann wieder an Land. Mit etwa 20€ pro Person war das auch ein ziemlich günstiges Vergnügen. Werd ich mit Sicherheit noch das ein oder andere Mal wiederholen. War soweit schon mal ein echt guter Start in den Tag.
Dann ging’s zurück in die Stadt. War auch schon wieder Zeit fürs Frühstück und da haben wir uns für die ganz traditionelle Variante entschieden: Doubles. Man könnte meinen inzwischen hängen sie mir zum Hals raus aber dem ist nicht so. Wirklich der ideale Imbiss.
Danach ging’s heim und erst mal ab unter die Dusche, denn das Wasser im Meer ist wie schon erwähnt nicht so ansehnlich. Dann noch schnell im Supermarkt was einkaufen gegangen und mittags hat Jeremy ein Linsengericht gekocht, was wie mir versichert wurde typisch für Südfrankreich ist, sich mir aber offenbar immer entzogen hat.
Für den Nachmittag war dann geplant, dass wir an nem Hash teilnehmen. Was genau das ist wusste ich nicht, mir wude nur gesagt es geht um Laufen beziehungsweise Wandern. Also hab ich mich entsprechend ausgerüstet und mal wieder die Wanderschuhe hervorgeholt.
Um 3 sind wir drei dann von einem Freund von Margot abgeholt worden und zum Startpunkt gefahren. Der befand sich im Norden der Insel im Naturpark Chagaramas. Inzwischen hab ich auch schon mitgekriegt, dass es sich bei einem Hash um so ne Art Schnitzeljagd handelt. Alles privat organisiert und alle zwei Wochen abgehalten. Als wir dann ankamen war ich erst mal überrascht, dass da so viele Leute waren. Sicher an die 250. Alle komplett in Laufausrüstung, ob jung oder alt.

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Vor dem Start


Bevor es dann los ging wurden für die Neuzugänge nochmal die Regeln grob erklärt: querfeldein den Hinweisen folgen, ein Kreis bedeutet man ist auf dem richtigen Weg, ein X bedeutet man ist in ne Sackgasse gelaufen. Mehr muss man eigentlich nicht wissen.
Dann ging’s auch schon los, am Anfang an der Straße entlang und dann scharf nach links in den Wald rein.
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Und mit Wald meine ich nicht nen Wald nach deutschem Vorbild wo alle Bäume schön säuberlich in Reih und Glied stehen. Der Wald hier war mehr ein Dschungel. Riesige Bambus Stämme, Lianen und Luftwurzeln, Büsche die ich noch nie zuvor gesehen hab, Palmen, Bananenstauden und allgemeines Gestrüpp, gerne auch versehen mit Dornen. Und zwischendrin immer die kleinen Papierstreifen aus dem Reißwolf die einem sagen, dass man noch auf dem richtigen Weg ist. Weg ist auch teilweise übertrieben, es ging schon echt querwaldein. Da mussten Berge rauf und runter geklettert werden, durch zum Glück trockene Flussbette gerannt werden und neue Wege durchs Unterholz gesucht werden um nem Stau an einer Kletterstelle auszuweichen. Und das alles natürlich so schnell wie möglich und immer mit offenen Augen nach den Hinweisen. War sehr, sehr cool. So hab ich ne Seite von Trinidad gesehen die ich sonst wohl nicht gesehen hätte.
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"Eingang" zum Dschungel


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Bambus


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Mit Vollgas durchs Gestrüpp


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Aufatmen auf einem etwas breiterem Weg


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Und immer Augen offen halten nach den Hinweisen


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Stau im Flußbett


Als wir dann den Weg aus dem Wald herausgefunden haben gab’s zur Belohnung ne Dose Bier für jeden die ich dann auf dem letzten halben Kilometer bis zum Ziel auch nötig hatte. Im Ziel selbst waren dann große Bottiche mit Eis aufgestellt, darin befand sich dann Wasser und noch mehr Bier. Spätestens hier war mir klar, dass das ganze noch ne recht feuchtfröhliche Angelegenheit werden würde.
Als dann alle im Ziel waren gab’s so was wie ne Art Sieger Ehrung. Nur dass eben keine Sieger geehrt wurden sondern unrühmliches Verhalten abgestraft wurde. Da waren zum einen drei Leute die unterwegs bei der Bierversorgungsstation vorm Ziel nach Wasser statt Bier verlangt haben. Das ist gar nicht gern gesehen. Zur Strafe musste ohne Hände und im Dreck kniend eine Flasche Limo oder was auch immer das war geext werden.
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Der Cheforganisator durfte sich mit einem extra durch den Dreck gezogenen T-Shirt neu einkleiden, weil die Laufstrecke zu langsam gewählt wurde und man nicht genug rennen konnte.
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Dann gab’s da noch zwei Leute die mit neuen Schuhen gekommen sind. Und die Tradition verlangt offenbar, dass nach dem ersten Lauf ein Bier aus diesen Schuhen geext wird.
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Dann gab’s noch die Initiation der Neueinsteiger, zu denen auch Jeremy und ich gehörten. Wir mussten und der Gruppe mit Namen, wer und hergebracht hat, obs uns gefallen hat und ob wir wieder kommen vorstellen. Und natürlich ein Bier exen.
Nach dem der offizielle Teil dann abgeschlossen war begann das „Liming“. Ein Wort dass es nur auf Trinidad gibt. Bedeutet so viel wie „Zusammen abhängen und trinken“. Musik wurde gespielt, eine Bierzapfanlage war inzwischen auch aufgebaut und ein mobiler Dönerwagen ist auch vorgefahren. Und so verging die Zeit dann recht schnell. War wirklich super, ne echt coole Gruppe. Auch ihr Motto kann ich gut verstehen: „We are a drinking team with a running problem“.
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Liming


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Liming


Um zehn sind wir dann zu Marese gefahren für ein paar Drinks und um die Füße im Pool baumeln zu lassen. Offenbar sind Optiker hier auf Trinidad so gefragt, dass sie nicht nur sehr gut verdienen, sondern die Unternehmen auch noch für großzügige Villen zahlen. War auch noch mal ein ganz nettes Beisammensein.
Um zwölf sind wir dann nach hause gefahren worden, hungrig wie wir waren sind wir noch auf die Ariapita Avenue und haben uns da noch nen Cheeseburger genehmigt. Dann ging’s auch endlich ins nach hause. Und unter die Dusche die wirklich, wirklich nötig war.

Feel the Musik

Nach der gestrigen Nacht war heute etwas mehr Schlaf nötig. Hab dann hier im Haus nen Reiseführer über Trinidad gefunden und darin etwas geblättert. Der war natürlich auf französisch geschrieben, deshalb gings mit dem Lesen etwas langsamer voran. Aber hab doch ein paar neue Ideen gekriegt was man hier so machen kann. Ist alles mehr privat organisiert, keine großen Anbieter von Inselrundfahrten oder so was. Tourismus an sich gibt’s hier praktisch nicht, wer hier her kommt mach das weil ihn die Arbeit her bringt. Und vielleicht noch die zwei Wochen Carnival die jetzt demnächst beginnen.
Um 3 sind Margot und ich dann losgelaufen um zu nem Pool zu gehen. Meer gibt’s hier zwar auch, aber zum Baden lädt das nicht gerade ein. Das Wasser ist auf keinen Fall mit Barbados zu vergleichen. Zum einen mündet der Orinoco in Venezuela keine 100 Kilometer von Port of Spain entfernt in den karibischen Ozean und bringt ne Menge Dreck mit, zum anderen stehen hier um Trinidad richtig viele Ölplattformen im Meer. Dazu noch die ganzen Schiffe die das Öl dann in die ganze Welt schippern…
Wie gesagt zum Pool. Ist natürlich kein öffentlicher Pool, so was gibt’s hier nicht. Der Pool ist Teil einer Wohnanlage im Zentrum der Stadt. Drei riesige Hochhäuser in denen wahrscheinlich alle Ausländer wohnen die für ihre Firma auf Trinidad im Einsatz sind. Entsprechend luxuriös wirkt auch alles. Sehr kontrastreich zu den umgebenden Vierteln. Wir mussten uns also nur irgendwie am Empfang vorbei mogeln um in die Anlage zu kommen, denn das ganze st natürlich privat. Der Trick ist hier wie so oft Selbstvertrauen. Wir sind einfach rein, haben die drei Rezeptionisten gegrüßt und sind weiter gegangen als würde uns der Laden gehören. Für diese Dreistigkeit wurden wir dann mit einem recht schönen Pool mit Ausblick auf die Berge belohnt, den wir fast ganz für uns alleine hatten. A propos Berge: Das ist was was ich auf Barbados echt vermisst hab. Man hat da einfach keinen Hintergrund gesehen, nur den Himmel. Hier jetzt die Berge zu haben ist schon was.
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Zum im wahrsten Sinne des Wortes krönenden Abschluß sind wir dann noch aufs Dach von einem der Hochhäuser gegangen um den Sonnenuntergang anzuschauen. In den Turm selber kommt man allerdings auch nicht so leicht rein, man braucht ne Magnetstreifenkarte um die Eingangstür zu öffnen. Oder man wartet wie wir bis jemand vorbei kommt und sagt dann, dass wir beide unsere Karten im Apartment vergessen haben und ob der Herr nicht die Tür für uns mit seiner Karte öffnen kann damit wir rein können. Als wir dann drin waren gings per Aufzug in den 18. Stock und dann die Treppe aufs Dach. Wie man sich denken kann eine grandiose Aussicht.

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Leider war es auf dem Meer zu bewölkt um die Sonne versinken zu sehen, sie hat sich mehr hinter einem Dunstvorhang verkrochen. Dann sind wir wieder runter, durch die Tiefgarage raus auf die Straße und sind mal in den Stadtteil Saint James gelaufen. Die Autos sahen immer noch gut aus, wie eigentlich überall auf Trinidad, der Rest jedoch war schon etwas heruntergekommener. Viel Müll, streunende Hunde und die Häuser generell in nem schlechteren Zustand. Wir waren auf der Suche nach was zu essen, genauer gesagt wollten wir uns Rotis holen. Die sind den Doubles nicht ganz unähnlich. Ein großer Pfannkuchen auf den dann alles mögliche kommen kann, verschiedene Currys, Fleischsorten, Gemüse und Soßen. Das ganze wird dann zusammengeklappt und hat dann in etwa die Form und Größe eines Milchkartons. Das Ding dann zu essen ohne sich selbst mit dem teilweise sehr flüssigen Inhalt zu bekleckern ist eine Kunst für sich. Ich jedenfalls was sehr froh am morgen noch meinen Bart gestutzt zu haben, so dass da nicht all zu viel drin hängen blieb. Aber ansonsten wars sehr gut, sehr günstig und sehr sättigend. Was jetzt noch fehlte war ein Bier. Also rein in die nächste Bar und für jeden ein Bier bestellt. Dann wurde auch draußen ein Tisch frei und wir konnten uns hinsetzen und ein bisschen das Treiben auf der Straße beobachten. Margot hat mir erzählt, dass das hier die Bar ist in der der frühere Ministerpräsident einmal die Woche gekommen ist um zu zeigen wie volksnah er ist. Und die Bar ist schon wirklich sehr volksnah.
Nach dem Bier sind wir dann wieder nach hause gelaufen, hat auch ne halbe Stunde gedauert. Schnell geduscht, umgezogen und fertig für die Nacht gemacht, ist ja Freitag. Zusammen mit Jeremy sind wir erst mal in die Brooklin Bar und haben dort ein paar Freunde von Margot getroffen. Danach sind wir weiter, wollten eigentlich zu ner Art DJ Wettbewerb, wurden dann aber von Live Musik in nem Hinterhof angelockt. Das war richtig gut. Lauter junge Leute, nach jedem Song ist ein Teil der Musiker von der Bühne gegangen und ein paar neue sind für das nächste Lied gekommen. Und die haben ihre Instrumente echt beherrscht. Da haben wir dann so eineinhalb Stunden zugehört.
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Da dort keine Getränke verkauft wurden sind wir über die Straße zurück zur Brooklin Bar um uns mit Bier zu versorgen. Dort ist dann auch gleich die nächste Überraschung vorgefahren. Der Carib Promotion Truck.
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Der hat einfach vor der Bar geparkt, die komplette Straße zugestellt, und mit Musik und Giveaways zu ner spontanen Straßenparty angeregt. Da ich auch gerade ein Carib in der Hand hatte als die Promo-Mädels vorbeikamen gab’s ein kostenloses Carib-Kopftuch für mich. Ein Freibier wär mir zwar lieber gewesen, aber ich nehm was ich kriegen kann.
Irgendwann sind wir dann noch auf Alex, ein Freund von Margot, und Miguel, ein spanischer Dokumentarfilmer, getroffen mit denen wir dann noch zu nem Steel Pan Konzert gegangen sind. Ein sehr einzigartiges Instrument, das praktisch nur auf Trinidad gespielt wird. Kann man sich als umgedrehtes altes Ölfass vorstellen dessen Boden so bearbeitet wurde, dass je nach dem wo man drauf haut ein anderer Ton erzeugt wird. Der Sound hat was von nem Xylophon, klingt aber deutlich metallener. Und natürlich spielen die nicht einzeln sondern ein Orchester von an die 50 Leute, ganz junge und ganz alte. War schon ne coole Sache.

Um das Ganze etwas anschaulicher zu machen hab ich mir mal die Arbeit gemacht ein Video davon hochzuladen.


YouTube Direkt
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Gegen zwei haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht, natürlich nicht ohne vorher nochmal ein paar Doubles zu uns zu nehmen. Ein idealer Mitternachtssnack.

Wiedersehen auf Trinidad

Erster Tag im neuen Land, da gibt’s immer viel zu tun. Erst mal nen Stadtplan in die Hand genommen und so gut es geht auswendig gelernt. Denn nichts outet einen schneller als planloser Tourist als mit nem Stadtplan an ner Straßenkreuzung zu stehen und nicht zu wissen wo’s lang geht. Und in manchen Gegenden möchte ich das gern vermeiden.
Als nächstes musste Bargeld beschafft werden. Margot hat mir bevor sie zur Arbeit gefahren ist gesagt wo ich Geldautomaten finden kann. Also zur ersten Bank. Ein etwas ungewohntes Bild. Normalerweise sind Banken ja recht offene Gebäude, die hier war von hohen Metallzäunen umgeben und sah doch eher abweisend als einladend aus. Dort musste ich auch noch feststellen, dass meine Karte hier nicht funktioniert. Hm. Also auf zum nächsten Geldautomaten. Der hat dann funktioniert und war praktischerweise gleich neben nem Supermarkt. Also gleich mal das Äquivalent von 250€ in TT$ gezogen und in den Supermarkt. Sehr angenehm überrascht war ich von den Preisen hier. Auf Barbados war doch ziemlich alles schmerzhaft teuer, hier ist’s praktisch der halbe Preis. Da macht einkaufen wieder Spaß. Dann bin ich auch gleich auf direktem Weg nach Hause, mit so viel Geld lauf ich ungern in der Gegend rum.

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Weg vom Supermarkt zurück

Zuhause hab ich dann erst mal das Geld und meine Einkäufe sicher verstaut und mich danach mal n bisschen mit den Aktivitäten die man hier so unternehmen kann beschäftigt. Außerdem wollt ich mich erst mal noch ein bisschen an die neue Situation hier gewöhnen bevor ich mich in die Stadt stürze. Hier mal noch ein Rundblick um das Haus, in alle drei Richtungen in die wir Fenster haben:

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Als dann abends Margot und Jeremy aus der Arbeit kamen sind wir erst mal was essen gegangen. Ne Portion Spare Ribbs mit Pommes und Salat für 5€. Preislich ganz in Ordnung.
Auf dem Weg von diesem Imbissstand zur nächsten Bar sind wir dann an einer Ansammlung von Kartons mit allem möglichen Zeug und jeder Menge Bücher drin vorbei gekommen. Sah so aus als wäre das alles weggeworfen worden. Ich jedenfalls hab ich ordentlich mit neuem Lesestoff eingedeckt und ne neue alte Sonnenbrille gab’s auch noch.

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Unser Ziel für heute abend war Frankie’s Bar. Die hatten ne ganz nette Aktion, immer wenn man was an der Bar kauft wirft der Barkeeper ne Münze. Gewinnt man den Münzwurf ist das Getränk umsonst. So waren meine ersten vier Bier for free bevor ich dann auch mal eins zahlen musste. Hier trinkt man übrigens Carib.

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Wie man auf den Fotos sieht geht’s hier für nen Donnerstag ganz schön zu. Hab mir von Margot sagen lassen, dass es hier eigentlich keinen Unterschied zwischen den Wochentagen gibt. In Trinidad ist immer was los, die Bars sind täglich gefüllt.

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Heimatgefühle

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Margot und ich mit unseren brandneuen Sonnenbrillen

Wir hatten ne ganz gute Zeit in der Bar. Irgendwann hat uns dann der Hunger gepackt und wir haben uns ein paar Doubles besorgt. Und irgendwann hats dann auch Patrick endlich geschafft aufzutauchen. Der hat Barbados am Montag verlassen um ne Woche lange auf Trinidad Kunden abzuklappern und konnte deshalb nicht bei meinem Abschiedsessen auf Barbados dabei sein. Aber das haben wir nachgeholt.

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French Reunion

War soweit ein ganz guter zweiter Tag, der vielleicht ein bisschen früher hätte enden können. Aber erstens hatten wir ja mit dem Wiedersehen nen Grund zu feiern und zweitens braucht man hier gar keinen Grund zum feiern.

Trinidad

Heute ging’s wieder früh raus, es musste noch einiges erledigt werden bevor ich abreise. Zum einen musste ich mein ganzes Zeug zusammen packen, was auch ganz gut geklappt hat. Um 9:30 bin ich dann mit Mia nochmal zum Accra Beach um ne letzte Runde zu schwimmen.

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Mia und ich am Strand

Nach ner Stunde sind wir dann wieder zurück zum Appartement gegangen. Ich hab schnell geduscht und bin dann mit meinen restlichen Barbados$ zur Scotiabank um zu wechseln. Ich hab gehofft, dass das ähnlich glatt geht wie gestern. Natürlich wurde ich enttäuscht. Erstmal musste ich ewig warten bis ich dran war und dann hab ich natürlich auch noch einen Mitarbeiter erwischt der alles ganz penibel genau nimmt. Über fünf mal hat er mein Geld gezählt, alle möglichen Formulare musste ich ausfüllen und alles in allem hats dann über ne Stunde gedauert bis ich in der Bank fertig war. Aber dafür hatte ich jetzt zum Glück alles in US$ getauscht. Dann schnell heim gelaufen und zuende gepackt. Und dann musste ich mir auch noch n paar nette Zeilen für Alfredos Gästebuch einfallen lassen. Aber ich hab dann alles noch zeitig geschafft.
Um kurz nach zwölf hat mich Alfredo dann zum Flughafen gefahren. Meinen Rucksack aufgegeben und den Boardingpass geholt. Dann hatten wir noch etwas Zeit, deshalb sind wir zum Abschluss noch auf nen Burger zu Chefette gegangen. Dann wars auch schon Zeit für den großen Abschied. Tränen sind zwar keine geflossen, dafür haben wir uns versprochen, dass wir uns irgendwann mal wieder sehen. Die Welt is ja n Dorf.

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Dann durch die Ausreise und Sicherheitskontrolle. Ich war dann doch schon etwas später dran als gedacht, ich wurde sogar per Lautsprecher zum Bording aufgerufen. Am Gate angekommen wurde ich dann zusammen mit drei anderen Nachzüglern von der LIAT Mitarbeiterin nach draußen aufs Rollfeld entlassen, „Your plane is the one over there“ und dann sind wir da hingelaufen.
Der Flieger war ne recht kleine Propeller Maschinen, war aber voll gebucht.

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Mit so ner richtigen Propeller Maschine bin ich eigentlich noch nie geflogen, immer nur Jets. Ich hatte nen Platz direkt neben nem Triebwerk, war ganz cool mit anzusehen wie die Propeller langsam hochgedreht haben bis dann der ganze Flieger ordentlich zu vibrieren angefangen hat. Die Beschleunigung beim Start war natürlich nicht ganz so groß wie bei nem Düsenjet, brauchts aber auch nicht, ist ja ein kleines Flugzeug.
Der Flug war dann recht angenehm, noch ein paar Blicke auf Barbados erspäht bevor wir zwanzig Minuten später auch schon im Landeanflug auf Saint Vincent waren. Die Landebahn ist da ziemlich knapp am Meer gebaut, deshalb hat man fast das Gefühl im Wasser zu landen wenn man aus dem Fenster gesehen hat.

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Nach dem Aussteigen ging’s dann zur Einreisekontrolle, ich brauchte eigentlich nur ein Transitvisum. War auch kein Problem. Zu meiner Überraschung wurde ich damit im Gegensatz zu allen anderen Passagieren einfach ohne Kontrolle durch den Zoll gewunken. Gut zu wissen…
Im Flughafengebäude hab ich dann ne kleine Bar gefunden in der ich meien drei Stunden Wartezeit überbrücken konnte. Natürlich musste ein lokales Bier her.
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Das hatte dann auch noch ne kleine Überraschung für mich bereit: Es war mein Geburtstagsbier.
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Gezahlt hab ich hier übrigens mit US$. Das ist schon sehr angenehm, dass man damit praktisch überall auf der Welt zahlen kann.
Nachdem ich die drei Stunden dann recht effektiv mit bloggen und Flugzeuge beobachten verbracht hab bin ich runter zur „Abflughalle“, war eigentlich nicht mehr als ein kleiner Warteraum mit 10 Leuten drin.
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Dann gings in der Abenddämmerung zur Maschine und ab nach Trinidad.
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Anflug auf Trinidad bei Nacht


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Die Einreise hat dann etwas länger gedauert, scheinbar kommen Deutsche nur sehr selten hier her. Und ne weiterreisen per Schiff nach Venezuela ist noch ungewöhnlicher, so dass sich gleich zwei Beamte um mich kümmern mussten bis alles seine Ordnung hatte und ich mein Visum gekriegt hab. Die ganze Prozedur hat auch fast ne halbe Stunde gedauert. Als das dann erledigt war hab ich alle drei Wechselstuben im Flughafen abgeklappert und nach Bolívares gefragt. Leider hatte nur noch einer welche übrig. Hab ich dann gleich alle gekauft. So konnte ich für 34 US$ 1600 Bolívares statt der offiziellen 200 Bolívares bekommen. Sollte zumindest für die ersten paar Tage in Venezuela genug sein.
Dann gings raus aus dem Flughafengebäude. Die übliche Schar von Taxifahrern war natürlich gleich um mich rum. Margot hat mir allerdings schon im Vorfeld nen Taxifahrer organisiert, nur konnt ich den nirgends sehen. Der war wohl schon weg, weil ich echt lange bei der Einreise gebraucht hab. Also hab ich ihn schnell angerufen, seine Nummer hatte ich ja. Fünf Minuten später war er dann auch da und ne halbe Stunde später waren wir an Margots Wohnung in Port of Spain. So vom ersten Eindruck her ist das wohl ne etwas bessere Wohngegend, upper middle class.
Nachdem ich dann mein Zeug abgeladen hab sind wir zur Brooklin Bar gegangen, die praktischerweise 50 Meter von der Wohnung entfernt war. „Bar“ wäre wohl etwas übertrieben, es ist mehr ne Hütte in der vier Kühlschränke voll Bier stehen.
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Dazu die übliche Soka Musik die aus den Lautsprechern dröhnt. Und auch erstaunlich viele Leute, wenn man bedenkt, dass es eigentlich Mittwoch nachts ist. Etwas später kam dann auch ihr Mitbewohner Jeremy dazu. Kommt auch aus Frankreich, ich hatte also genügend Gelegenheit meine Französisch Kenntnisse etwas aufzupolieren. Nach ein Paar Bier die den angenehmen Preis von 10 TT$ haben, etwa 1,25 €, sind wir dann noch auf die Ariapita Avenue, was sowas wie die Partymeile hier ist. Etwas hungrig waren wir auch und so wurde es auch Zeit für meine ersten Doubles. Doubles sind ein klassiches Streetfood aus Trinidad. Zwei Art Pfannkuchen auf einem Blatt Papier. Auf die Pfannkuchen kommt dann ein Kichererbsencurry und verschiedene Chutneys. Man isst dann den oben liegenden Pfannkuchen gerollt, mit so viel wie möglich der Füllung. Was nicht mit dem ersten Pfannkuchen in den Mund wandert tropft auf den zweiten der anschließend in der selben Weise gegessen wird. Sehr lecker und mit etwa 50 Cent auch ein ganz erschwinglicher Imbiss. Ich hab gleich drei genommen, dann war ich aber auch echt satt. Noch ein Hinweis zum Schärfegrad: Hier leben ziemlich viele Leute indischer Herkunft, deshalb ist hier alles etwas schärfer als man erwarten würde. Die Doubles die ich hatte waren alle „Slight“, also mot nur ein klein bisschen der Pfeffersoße. „Medium“ wäre für mich wohl schon deutlich zu viel des Guten gewesen, auch wenn ich gerne scharf esse. Und „Spicy“ ist dann wohl was wofür man schon ganz schön abgehärtet sein muss.
Nach diesem Imbiss sind wir noch in ne andere Bar, Shakers. Hat schon auch ein ganz nettes Nachtleben hier, hätt ich so vielleicht nicht erwartet. Gegen eins haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht.
Schlafen musste ich übrigens wieder mal nicht auf ner Couch, Margot hat ein freies Bett in ihrem Zimmer stehen.