Mount Saint Benedict

Heute Vormittag stand wieder mal etwas sportliche Betätigung auf dem Programm. Um 9 Uhr hab ich mich mit Anna im Stadtteil Tunapuna getroffen, wir wollten zum Benediktiner Kloster auf dem Mount Saint Benedict hochlaufen. Doch zuerst mussten wir noch ein Reisebüro finden, denn wir wollten dieses Wochenende zusammen per Fähre nach Tobago fahren und es ist ratsam die Tickets im voraus zu kaufen. Das erste Reisebüro haben wir dann auf gut Glück gefunden, denn aus irgendeinem Grund sind unter anderem alle Reisebüros hier mit Adresse weder im Internet noch im Telefonbuch zu finden. Im Reisebüro bekamen wir dann aber leider zu hören, dass ihr Buchungssystem für die Tickets abgestürzt ist, wir sollten es doch mal in nem anderen Reisebüro versuchen. Wo sich das befindet wurde uns dann auch recht gut beschrieben und so sind wir ne viertel Stunde dort hin gelaufen. Die hatten aber das selbe Problem und meinten sie wissen auch nicht wann ihr System wieder online ist. Also haben wir uns entschieden erst mal den Berg hochzusteigen und die Tickets am Nachmittag zu kaufen.
Von unten aus betrachtet wirkte das Kloster gar nicht so hoch oben. Aber das täuscht. Auch der Kamerazoom holt das Kloster auf dem Bild näher ran als es war.
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Der Weg war anfangs noch ne ganz normale Straße die stetig bergauf führte. Das ganze in einem ganz normalen Wohnviertel. Vielleicht nicht ganz normal, es waren schon bemerkenswert viele Häuser eingestürzt und/oder abgerissen. Ob das absichtlich geschah oder ein Ergebnis des letzten Hurrikans vor ein paar Jahren war konnte ich echt nicht abschätzen. Sah schon so aus als läge der Schutt da schon länger rum.
Als wir dann am Fuße des Berges angekommen sind wurde aus der öffentlichen Straße eine Privatstraße die sich in Serpentinen den Berg hochzog. Heiß wars natürlich und Schatten war unterwegs auch eher ne Seltenheit. Meinen Sonnenbrand spürte ich schon noch ein bisschen, deshalb hab ich mich auch gut mit Sonnencreme eingeschmiert.
Je höher wir kamen desto besser wurde dann auch die Aussicht. Wir hatten an einer Gabelung die Wahl gleich zum Kloster zu gehen oder noch ein Stückchen höher zu gehen. Wir wollten selbstverständlich zuerst mal ganz rauf. Teils wegen der Aussicht, teils weil wir dachten da oben wären noch andere Gebäude. Was wir aber ganz oben fanden war nur eine verlassene und heruntergekommene Versammlungshalle und ein Drogenrehabilitationszentrum. Ironie des Tages: Die Gruppe Jugendlichen die hinter der Versammlungshalle neben dem Drogenrehabilitationszentrum abhing hat definitiv einen Joint geraucht.
Nach ein paar Fotos von oben sind wir dann wieder etwas weiter nach unten zum eigentlichen Kloster.
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Sogar Kerens Haus und die riesige Trinidad und Tobago Flagge konnte ich von hier oben aus gut sehen.
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Dann gabs noch nen kleinen Glücksmoment, ich war schnell genug einen der doch recht seltenen und flinken Kolibris zu knipsen.
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Am Kloster angekommen haben wir uns dann dort erstmal umgeschaut. War jetzt aber nichts wirklich atemberaubendes.
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Gerade als Bayer hat man ja bei einem Klosterbesuch immer so ein bisschen die Hoffnung auf selbstgebrautes Klosterbier. Die wurde hier aber leider enttäuscht. Dafür hatten sie was anderes anzubieten um ihre Klosterkasse aufzubessern. Hier wurde statt Bier Joghurt produziert. Also hab ich mir eben so einen geholt.
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Ich muss zugeben, der war besser als erwartet. Nach dieser kleinen Stärkung haben wir uns dann wieder auf den Weg nach unten gemacht.
Wieder im Tal angekommen sind wir gleich ins Reisebüro gegangen um zu fragen wies mit dem Buchungssystem aussieht. War aber immer noch verfügbar. Die Frau dort hat uns dann nochmal zu nem anderen Reisebüro in Curepe geschickt, mit denen hat sie telefoniert und deren System würde funktionieren. Also wieder raus auf die Straße, ins nächste Maxi Taxi eingestiegen und dann zu besagtem Reisebüro gegangen. Das klappte dann auch tatsächlich. Auch der Preis war, wie bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln hier, erstaunlich billig. Die zweieinhalb Stunden dauernde Überfährt von Trinidad nach Tobago im Express-Katamaran  kostete einfach 6€.
Da ich ja ziemlich sicher nächsten Mittwoch nach Venezuela reisen werde steh ich mal wieder vor dem Problem bei der Einreise mein Ausreiseticket vorweisen zu müssen. Also hab ich die nette Frau im Reisebüro mal ganz unschuldig gefragt ob sie mir denn nicht ne Buchungsreservierung für nen Flug in zwei Monaten von Caracas nach Trinidad, den ich nie antreten werde, ausdrucken kann. Zu meiner Überraschung war das überhaupt kein Problem, sie hat noch nicht mal was dafür verlangt. Mit dem Zettel sollte ich jetzt dann morgen mein One way Ticket für die Fähre nach Venezuela am nächsten Mittwoch kaufen können und auch bei der Einreise sollte ich keine Probleme haben. Mit gutem Gefühl hab ich mich dann auf den Weg zurück zu Kerens Wohnung gemacht.
Dort angekommen musste ich mich nun dringend um meine Turnschuhe kümmern, die seit dem Hash am Samstag durch all den Matsch und Schlamm in einem eher bescheidenen Zustand waren. Also hab ich versucht mit Einweichen und Schrubben das gröbste rauszukriegen. Ganz sauber waren die aber eh nicht mehr zu kriegen, seit J’Ouvert sind die mit roten Farbflecken verziert die nicht mehr raus gehen. Aber wer aus Weltreise ist muss ja zum Glück keine Fashion-Wettbewerb gewinnen.
Als Keren dann aus der Arbeit kam sind wir schnell zum Chinesen gefahren um uns Abendessen zu holen und den Rest des Abends hab ich dann damit verbracht meine finanzielle Situation auszuloten. Meine Ausgaben in Barbados finden sich nun im Statistik Bereich. Mit knapp unter 30€ pro Tag wars eigentlich doch recht günstig.