Unser Ablegen von Nevis hat sich heute morgen wegen des doch recht schlechten Wetters bis um zehn Uhr hinausgezögert.
Anfangs hatten wir auch so gut wie keinen Wind, erst nach dem wir aus dem Windschatten der Berge auf Nevis rausgedümpelt sind gab’s etwas mehr Wind und wir konnten wieder anständig segeln.
In der Hauptstadt von Saint Kitts, Basse Terre, angekommen, mussten wir feststellen, dass es hier so gar keinen schönen Platz zum ankern gab. Wir mussten vor der Marina unseren Anker werfen, die Aussicht war eine der schlechtesten und das Meer war auch recht rau.
Nachdem der Anker gesetzt war sind wir erst mal im Dinghy an Land gefahren, es gab viel zu erledigen. Zuerst einmal sind wir zur Touristeninformation gegangen und wollten wissen wie man denn den Vulkan im Norden von Saint Kitts am besten besteigen kann. Man ahnt es schon: Ohne Guide würden wir uns hoffnungslos verirren und mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Fängen der grünen Hölle des Regenwaldes elendig zu Grunde gehen. Nur mal rein interessehalber hab ich gefragt was uns denn so ein lebensnotwendiger Guide kosten würde: 65$. Pro Person versteht sich. Und die wollten auch wirklich mit keinem Fitzelchen an Info rausrücken wo denn der Pfad hoch zum Vulkankrater beginnt. Musste also anderweitig beschafft werden.
Also wollten wir als nächstes in Internet nach Infos suchen. Unsere Anlaufstelle hierfür war der KFC, nicht zuletzt weil Reinhard in großer KFC Fan ist. Dort hab ich dann auch wage Infos über den Trail gefunden.
Als nächstes sind wir ein bisschen durch die Stadt gelaufen und haben uns das mal so angesehen.
War jetzt nichts was mich sonderlich vom Hocker gerissen hätte. Einfach ne typische karibische Stadt.
Ale nächstes brauchte Max noch ein Internetcafé weil er was ausdrucken musste. Das gab’s nur im, ich nenne es mal Kreuzfahrer-Refugium. In Basse-Terre können zwei Kreuzfahrtschiffe anlegen, was auch gerade der Fall war. Ujd direkt am Pier wo die dann liegen hat sich eben dieses Refugium entwickelt. Sieht aus wie eine 1A amerikanische Shopping Mall unter freiem Himmel die es den Kreuzfahrern ermöglicht jeglichen Kontakt mit dem Land das sie gerade besuchen zu vermeiden. Dort gab es neben dem (überteuerten) Internetcafé, unzählige Juweliere, Bars in denen die Getränke mindestens doppelt so teuer waren wie in der eigentlichen Stadt und natürlich Souveniershops. Und natürlich war alles voll mit Kreuzfahrern. Also meins wär das wirklich nicht.
Anschließend sind wir noch einkaufen gegangen, wieder 100 $ weg. Das geht echt schnell.
Mit allen Einkäufen sind wir wieder zurück zum Dinghy gegangen und wurden dort von einem selbsternannten Touroperator angesprochen der uns alle möglichen Touren andrehen wollte. Das war ideal, genau das was ich brauchte. Ich bin also sofort in die Rolle des unerfahrenen Touristen gefallen, hab ihm erzählt, dass ich diese Vulkantour gerne machen würde, aber von einem Bekannten die die schon mal gemacht hat erfahren hab, dass die sich mit derem Guide sogar verlaufen hätten. Das ganze hab ich offenbar so überzeugend gespielt und das Gespräch so geführt, dass ich alle Infos von ihm bekommen hab die ich brauchte. Offenbar ist es praktisch ausgeschlossen den Weg zu verlieren, denn er ist mit Fähnchen markiert. Der Weg ist auch immer breit genug um schön durchzukommen, man muss sich also nicht durchs Gestrüpp schlagen. Aber fit sollte man wohl schon sein. Von akuter Lebensgefahr also keine Spur mehr, stand fest, dass wir den Vulkan morgen besteigen können. Selbstverständlich ohne Guide.
Zurück auf dem Katamaran haben wir die Einkäufe weggepackt und uns für den Sundowner bereit gemacht. Der Sonnenuntergang ist uns allerdings von nem Berg etwas verdeckt worden.
Zum Abendessen gab’s nur Salat und wir sind alle früh ins Bett, da wir morgen um fünf Uhr aufstehen mussten um rechtzeitig im Norden von Saint Kitts anzukommen um den Vulkan am Nachmittag besteigen zu können.