Nach dem Frühstück, endlich mal wieder richtig ausgiebig mit Käse, Nutella, Marmelade und Cornflakes, haben wir unsere Schmutzwäsche ins Dinghy gepackt und sind in Road Town an Land gefahren. Gestern haben wir nämlich gesehen, dass man dort für vier Dollar Wäsche waschen kann. Ein unschlagbar günstiges Angebot. Und dass ich das letzte mal Klamotten in der Maschine gewaschen hab ist nun auch schon über nen Monat her. Es geht zwar auch so, aber ich sag mal nach so ner Zeit lernt man die Fluffigkeit und Frische von mit der Waschmaschine gewaschener Wäsche zu schätzen. Während sich Reinhard, Andi und Rafa ein bisschen in Road Town umgesehen haben hab ich mich bereit erklärt die Wäsche zu beaufsichtigen. Zwei Maschinenladungen, und anschließend alles in den tockner. So ging für mich eigentlich der Vormittag vorüber. Alle zehn Minuten musste ich einen weiteren Quarter in den Trockner schmeißen um die am laufen zu halten. Aber insgesamt haben wir alles für 10$ gewaschen und getrocknet gekriegt. Da kann man echt nicht meckern.
Außerdem haben wir heute alle online unsere ESTA Anträge für die Einreise in die US Virgin Islands gestellt. Nach Zahlung der 14$ Gebühr hab ich meine Genehmigung in die USA einreisen zu dürfen erhalten. Eine Sorge weniger.
Gegen eins ging’s zurück auf die RUNAWAY. Wir haben alles klar zum lossegeln gemacht und Kurs auf West End, noch auf der Hauptinsel Tortola.
Der Wind kam heute ne ganze Zeit lang direkt von hinten, was natürlich zum segeln nicht so ideal ist. Dafür haben wir heute das erste mal die Segel in die sogenannte Goose wing Stellung gebracht, Großsegel auf der einen Seite und die Genua auf die andere Seite gesetzt. So konnten wir immerhin noch um die viereinhalb Knoten machen.
War wieder ganz schönes Segeln. Aber eben nur kurz, nach knapp zwei Stunden sind wir in West End angekommen. Aber da war alles voll, kein sicherer Platz mehr zum ankern. Wir haben dann etwas diskutiert ob wir die 30 $ pro Nacht zahlen wollen um an einem Mooring festzumachen. Ist ja schon ne ganz schöne Stange Geld. Wir haben uns dann entschlossen nochmal eine Bucht weiter zu fahren. Aber dort war es irgendwie auch nicht ideal zum ankern.
Also haben wir kurzerhand gleich unser Ziel für morgen angesteuert, die Insel Jost van Dyke. Das waren auch nur noch fünf Meilen und wir hatten idealen Wind aus 60º und konnten mit guten acht Knoten dort hin rauschen.
Auf Jost van Dyke angekommen haben wir nen Platz zum ankern gefunden. Waren schon recht viele andere Yachten dort vor Anker oder an Mooringen, so dass es recht eng war. Zu allem Überfluss hat der Anker beim ersten Versuch einfach keinen Halt gefunden sondern ist immer wieder weiter gerutscht. Also mussten wir ihn nochmal hochziehen und erneut werfen. Dann hats geklappt, wir waren stabil. Zur Sicherheit bin ich nachdem wir den Katamaran für die Nacht hergerichtet haben nochmal zum Anker runter getaucht und hab mir angesehen wie der sitzt. Ist halt ganz schwieriger Grund, lauter Steinbrocken, lose und feste, und da hat er sich halt irgendwie festgekeilt. Ideal wäre halt Sandboden gewesen, da hätte er sich eingraben können und gut wärs gewesen. Aber da wir wenig Wind und Wellen hatten wirds wohl auch so halten.
Sonnenuntergang gab’s heute wieder keinen richtigen, zu viele Berge im Weg. Dafür haben wir nen schönen Sichelmond gehabt.
Das Abendessen fiel mit Salat und Bruscetta recht leicht aus. Wir haben noch nen Film, The secret life of Walter Mitty, angeschaut und sind dann auch alle pennen gegangen. Sehr guter Film übrigens.
Segeln nach Jost van Dyke
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